Die Woche #57 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden
Im Gespräch Mit bAV-Expertin Cordula Vis-Paulus Vielen Unternehmen, und dabei vor allem den kleinen und mittelständischen Firmen, fehlt es an Orientierung und an einer Benchmark, wenn es um die Festlegung der Arbeitgeber-Beteiligung in der betrieblichen Altersversorgung geht. Das beobachtet bAV-Expertin Cordula Vis-Paulus regelmäßig in ihrem Beratungsalltag. Die Folge: Wenn sich die Unternehmen entscheiden, sich an der bAV ihrer Mitarbeiter zu beteiligen, machen sie oft nur das Nötigste – also etwa die vom Betriebsrentenstärkungsgesetz verlangten 15 Prozent. Wesentlich mehr könnte die bAV aber den Arbeitnehmern – und auch dem Arbeitgeber –bringen, wenn hier mehr Engagement seitens des Chefs zustande käme.
Eine solche Benchmark hat Cordula Vis-Paulus nun geschaffen. 36 Versicherungsmakler und 40 Unternehmen hat sie zu ihrem Vorgehen beim Arbeitgeberzuschuss befragt – und die Ergebnisse in einer Grafik (https://www.pfefferminzia.de/benchmark-fuer-orientierungslose-unternehmen-ergebnisse-aus-maklerumfrage-zum-bav-zuschuss-vorgestellt/) zusammengetragen. Der Vorteil für Vermittler: Fällt im bAV-Beratungsgespräch die Frage des Firmenkunden: „Ja, was machen denn anderen Firmen bei der Arbeitgeberbeteiligung“, können sie die Grafik zücken und ihm eine Übersicht geben. Die Details verrät Ihnen Frau Vis-Paulus aber nun selbst im Gespräch.
Die News der Woche, Teil 1 Uiuiui – das dürfte den privaten Krankenversicherern nicht gefallen. Denn eine aktuelle Umfrage von Infratest im Auftrag des ARD-Magazins „Monitor“ offenbart, dass 69 Prozent der Deutschen die Einführung einer Bürgerversicherung in der Krankenversicherung befürworten. Sie finden diesen Vorschlag „gut“ oder sogar „sehr gut“.
Bei einer Bürgerversicherung würden alle Bürger, also auch Selbstständige, Besserverdienende und Beamte, einen bestimmten Teil ihres Einkommens in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen. Auch Einnahmen aus Kapitalerträgen, Vermietung und Verpachtung würden dafür herangezogen. In ihren Wahlprogrammen sprechen sich SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linken für eine solche Krankenversicherung für alle aus. Union und FDP wollen dagegen das bisherige System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung beibehalten.
Umso verblüffender ist es also, dass sich in der Umfrage selbst viele Anhänger von Union und FDP für die Einführung einer Bürgerversicherung aussprechen. Bei den Anhängern von CDU/CSU sind es 68 Prozent, bei den Fans der Liberalen immer noch 62 Prozent. Tja. Ob es wirklich zu einer solchen Bürgerversicherung kommt, wird sich am 26. September entscheiden. Man darf wahrlich gespannt sein!
**In eigener Sache ** Sie wollen sich als Versicherungsvermittler auf eine bestimmte Zielgruppe spezialisieren? Das ist ein gute Idee – denn immer mehr Kunden erwarten, dass sich ihr Makler intensiv mit ihren speziellen Risiken auskennt. Wie die Ansprache attraktiver Zielgruppen gelingt, vermitteln Ihnen Top-Experten und -Expertinnen daher auf dem Pfefferminzia Zielgruppentag.digital.
Am 6. Oktober ab 09:30 Uhr geht es los! In drei Workshop-Räumen widmen wir uns jeweils einer Zielgruppe – den Heilberuflern in Raum 1, Einzelhandel & Handwerk in Raum 2 und den Altersgruppen Generation Y und 50plus in Raum 3.
Aber auch auf der Hauptbühne erwartet Sie ein spannendes Programm. Dort berichtet unser erster Keynote-Speaker, Heilberufe-Spezialmakler Michael Jeinsen, zum Beispiel, warum sich die Spezialisierung für Vermittler lohnt. Und Versicherungsmakler Andreas Lohrenz wird in seinem launigen Erfahrungsbericht mit dem Titel „Wie ich vom Betriebshof gejagt wurde“ darauf eingehen, welche Vorteile der Wandel vom Generalisten zum Spezialisten bietet.
Erstmalig wird auch in unserer Netzwerk-Lounge ein Impulsvortrag stattfinden. Karsten Körwer, Inhaber des Bildungsdienstleisters Perspectivum, widmet sich dort dem Thema, wie Vermittler mit Zusatzqualifikationen bei attraktiven Zielgruppen punkten können.
Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich am besten gleich an unter https://zielgruppentag.pfefferminzia.de Weiterbildungsminuten können Sie auf unserem Digitaltag natürlich auch sammeln. Und, das Beste, die Veranstaltung ist dank unserer Co-Gastgeber HDI, Inter, Signal Iduna und Standard Life kostenlos für Sie!
Die Kolumne Von Jan Helmut Hönle Videokonferenz-Tools wie Zoom, Skype oder Teams sind für den Start in die Online-Beratung in Ordnung. Wer aber langfristig und erfolgreich auf diese Art der Beratung setzen will, sollte sich ein Tool zulegen, das mehr kann. Dazu rät Jan Helmut Hönle, Experte für Video- und Online-Beratung. Was ein solches Tool können sollte, fasst er in seiner nun folgenden Kolumne zusammen.
Die News der Woche, Teil 2 Viele Deutsche liegen bei der Einschätzung, wie lang ihr Ruhestand dauern könnte, so ziemlich daneben. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Denn im Schnitt schätzen die Befragten ihre Lebenserwartung auf 83,4 Jahre – woraus sich eine Rentendauer von 16,4 Jahren ergibt. Statistisch gesehen können die Bundesbürger aber eher mit 87,5 Jahren Leben rechnen – also gut vier Jahren mehr. Generell ist die Diskrepanz bei den Frauen größer. Denn während sie ihre Lebenserwartung im Schnitt um 5,8 Jahren unterschätzen, liegen die Männer mit ihrer Prognose um durchschnittlich 2,8 Jahre darunter.
Ein Grund für die unterschätzte Lebenserwartung sind falsche Referenzpunkte, ist der GDV überzeugt. So orientieren sich nämlich mehr als die Hälfte der Deutschen am Alter ihrer Großeltern, vier von zehn blicken auf das Alter der Eltern. Diese Vergleiche führen jedoch in die Irre, betont der Verband, da die Lebenserwartung stetig weiter steigt – etwa wegen des medizinischen Fortschritts. „Jede Generation lebt ungefähr fünf Jahre länger als die vorangegangene“, klärt Peter Schwark, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV, auf.
Angesichts der Umfrage-Ergebnisse plädiert der Verband dafür, den Ausweis der Lebenserwartung in das von der Regierung geplante Online-Rentenportal zu integrieren, das künftig allen Bürgern einen Überblick über ihre Alterseinkünfte geben soll. „Das Rentenportal wäre der geeignete Ort, um die Menschen über ihre statistische Lebenserwartung aufzuklären“, findet GDV-Mann Schwark. Für die Planung des Ruhestands sei die Information wichtig. Denn wer die Rentendauer unterschätze, sorge möglicherweise unzureichend fürs Alter vor, warnt Schwark.
Das Schwerpunktthema Bundestagswahl 2021 Jetzt ist es in ein paar Wochen soweit und Deutschland wählt einen neuen Bundestag. In den fünf vergangenen Podcast-Folgen haben wir Ihnen die Wahlprogramme von CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und der Partei Die Linke vorgestellt. Da wir alle sechs aktuell im Bundestag vertretenen Parteien berücksichtigen, kommt hier nun zum Schluss auch noch ein Blick auf das Wahlprogramm der AfD. Einen Interviewgast gibt es heute aber nicht, wie bei der Folge zum Parteiprogramm der Linken damals auch nicht. Denn wir behalten uns vor, nur mit Vertretern der Parteien der politischen Mitte zu sprechen. So viel muss auch mal erlaubt sein.
Die AfD schreibt in ihrem Parteiprogramm viel über Europa, den Islam & Co. Innenpolitische Akzente zum Thema Altersvorsorge oder Gesundheitspolitik fallen aber eher dünn aus. In der Altersvorsorge setzt sich die AfD dafür ein, dass die Entscheidung über den Eintritt in die Rentenphase in „die Hand des Einzelnen“ gehöre. Politiker sollen zudem wie andere Arbeitnehmer auch in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.
In Sachen Doppelbesteuerung bei der Rente seien die rechtlichen Regelungen „so anzupassen, dass dieser verfassungswidrige Zustand abgeschafft wird“. Generell sei die Besteuerung von Renten aus sozialer Sicht kritisch zu beurteilen. „Wir wirken der Einkommensteuerlast dadurch entgegen, dass wir den Steuerfreibetrag für alle anheben und so zumindest niedrige Renten vor der Besteuerung bewahren“, liest man im Wahlprogramm weiter.
Die Gesundheitspolitik der AfD baut auf dem bestehenden deutschen Gesundheitssystem auf. Die Partei schlägt aber eine „Zusammenlegung von sozialer Pflegeversicherung und gesetzlicher Krankenversicherung“ vor, um häufig auftretende „Schnittstellenprobleme bei der Versorgung von Pflegebedürftigen, die gleichzeitig häufig auch multimorbide“ sind, zu vermeiden. Der Leistungsumfang der sozialen Pflegeversicherung soll dabei dem Versicherungsprinzip in der Krankenversicherung angeglichen werden. Kinderlosen Versicherten sei aufgrund des Wegfalls der Kindererziehung mit all den damit verbundenen Kosten im höheren Maße die Bildung eigener Rücklagen für den Pflegefall zumutbar. Joa. Und viel mehr findet man bei der AfD nicht zu den Themen, die Versicherungsvermittler vorrangig interessieren dürften.
So, insgesamt kann man nach diesen sechs Folgen Wahlprogramme durchforsten also sagen: Die Parteien liegen bei den Themen Altersvorsorge, Krankenversicherung und Beratung zum Teil sehr weit auseinander. Nicht nur wird also der Wahltag am 26. September tierisch spannend, sondern auch die Koalitionsgespräche danach.
Und schon haben wir wieder eine Folge unseres Podcasts im Kasten. Sie wollen mehr hören? Dann abonnieren Sie ihn doch gerne auf eine der üblichen Podcast-Plattformen. Dort haben Sie auch Zugang zu all den vergangenen Folgen. Schauen Sie mal rein!
Ansonsten hören wir uns am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie gesund, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
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