Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche #39 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Im Gespräch Mit Michael Hoppstädter, Longial In fünf Monaten ist Bundestagswahl. Und das merkte man in dieser Woche schon sehr deutlich – haben doch die Grünen und die Unionsparteien nach der SPD nun auch ihre Kandidatin beziehungsweise ihren Kandidaten für das Kanzleramt gekürt. Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz sollen für ihre Partei nun jeweils fleißig Wählerstimmen einholen. Neben dem Personal ist für die Wahl aber natürlich auch, oder sollten wir sagen, vor allem das jeweilige Wahlprogramm entscheidend. Und wie steht es da eigentlich mit dem Thema Rente? Wird es eine Rolle spielen? Und wie sehen die Ansätze der Parteien im Bundestag hier jeweils aus? Darüber sprachen wir mit Michael Hoppstädter. Er ist Geschäftsführer von Longial, einem Dienstleister für Lösungen rund um die Altersversorgung von Unternehmen und Versorgungseinrichtungen, und hat sich die Parteiprogramme schon einmal angeschaut.

An dieser Stelle wie immer ein kleiner Dank an unseren Sponsor – die Zurich Gruppe Deutschland.

Die News der Woche, Teil 1 Politisch geht es nun auch gleich weiter. Mit der Kanzlerkandidatur von Annalena Baerbock rückt die Politik der Grünen noch einmal mehr ins Rampenlicht. Jetzt werden Neuerungen am Gesundheitskonzept der Partei bekannt. Und – man mag es kaum glauben – die Abschaffung der privaten Krankenversicherung (PKV) scheint für die Grünen vom Tisch zu sein. Zwar hält die Partei nach wie vor an der Einführung einer Bürgerversicherung fest, aber die PKV soll darin intergriert werden. Das berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) als erstes auf Basis eines Positionspapiers der Grünen-Bundestagsfraktion, das den Journalisten vorlag.

Laut den Plänen müssen Privatversicherte in dem Modell einen Beitrag zahlen, der abhängig vom Einkommen ist, und dann in einen Gesundheitsfonds fließt. Aus diesem Topf erhalten sie dann wiederum einen Zuschuss, mit dem sie ihre PKV-Prämie zahlen können. Alle Einkommensarten – also zum Beispiel auch Mieteinnahmen und Kapitalerträge – sollen dabei einbezogen werden. Freibeträge soll es auch geben. Laut Grünen-Fraktion würden über dieses Modell vor allem ältere Versicherte, solche mit mittleren oder geringen Einkommen und solche mit chronischen Erkrankungen profitieren.

Das Konzept sieht auch vor, dass Privatversicherte künftig wann immer sie wollen in eine gesetzliche Kasse wechseln können. Bestimmte Anteile ihrer Alterungsrückstellungen sollen sie dabei mitnehmen. Wörtlich heißt es: „Wir werden…einen Spurwechsel zwischen dem privaten und gesetzlichen Zweig der Krankenversicherung ermöglichen. Damit das klappt, ist ein Ausgleichssystem aufzubauen, durch das die Versicherten die individualisierbaren Bestandteile der Altersrückstellung in die gesetzliche Krankenversicherung mitnehmen können, wenn sie ein privates Krankenversicherungsunternehmen verlassen.“

Im Zuge der Reform des Krankenversicherungssystems wollen die Grünen die Leistungen auch wieder verbessern. So sollen die Krankenkassen wieder höhere Kosten für Sehhilfen und Zahnersatz übernehmen. In der PKV sollen die Sozialtarife aufgewertet werden. „Unser Vorschlag verbindet Solidarität und Gerechtigkeit mit Vielfalt“, zitiert das RND aus dem Papier.

Bei unseren Leserinnen und Lesern kommt das neue Konzept der Grünen derweil nicht so wirklich gut an. „Aha, Du zahlst 1.000 Euro ein, bekommst 500 raus um die PKV zu bezahlen, die nur 500 kostet. So blöde muss man mal sein“, schreibt einer unserer Leser auf Facebook. „Wenn dieses Konzept funktionieren soll, werden viele Menschen zur Kasse gebeten, aber nicht die richtigen“, wettert ein anderer. Und ein dritter wirft ein: „Das einzige, was die Partei thematisch dazu weiß, ist, dass es Ärzte gibt und Krankenversicherungen. Fachlich komplett dünn aufgestellt.“ Nun denn, wir werden sehen, welche Partei im September am ehesten überzeugt – und wie unser Gesundheitssystem danach aussehen wird…

Der Rechtstipp Von Stephan Michaelis Servicegebühren sind eine wichtige Quelle für Verischerungsmakler, um neben der Courtage zusätzliche Einnahmen zu generieren. Das findet der Hamburger Rechtsanwalt Stephan Michaelis. Die Servicevereinbarung sollte dabei aber vernünftig und vor allem rechtssicher gestaltet sein, meint er. In seinem nun folgenden Rechtstipp geht er auf die fünf schlimmsten Fehler ein, die Maklerinnen und Makler in einer solchen Servicevereinbarung machen können.

Die News der Woche, Teil 2 Der US-amerikanische Autobauer Tesla elektrisiert eine ganze Branche mit seinen begehrten Stromern – und in Kürze dürften hierzulande auch Versicherungen zum Geschäftsmodell des Unternehmens aus Kalifornien gehören. Denn wie die Finanzaufsicht Bafin im April in ihrem monatlich erscheinenden Journal mitteilte, hat die Behörde der Tesla-Tochter „Tesla Insurance Limited“, einem Versicherungsunternehmen mit Sitz im EU-Staat Malta, kürzlich die Zulassung erteilt. Hierzulande soll das Versicherungsunternehmen dann „Tesla Insurance Limited (Germany Branch)“ heißen.

Wann genau die „Tesla Insurance“ ihre PS auf die Straße bringt, ist bislang zwar noch nicht bekannt. Doch das Go der Bafin zeigt zumindest mal, dass Tesla-Chef Elon Musk seiner Ankündigung, zügig ins internationale Versicherungsgeschäft einsteigen zu wollen, hat Taten folgen lassen. „Wir bauen ein großartiges, bedeutendes Versicherungsunternehmen auf“, erklärte er im Juli 2020 durchaus großspurig. Musk wandte sich damals auch ganz konkret an Aktuare: „Wenn Sie an revolutionärer Versicherung interessiert sind, kommen Sie bitte zu Tesla“, so der Aufruf des schillernden Managers.

In den USA gibt es entsprechende Tesla-Kfz-Policen bereits seit 2019. Das Prinzip lautet so: Das Auto soll das Fahrverhalten des Nutzers analysieren und anhand dieser Daten ein individuelles Risikoprofil erstellen können, wie es hierzulande – zumindest in den Grundzügen – auch bei Telematik-Tarifen der Fall ist. Sollten Fahrer zu rasant oder risikoreich fahren, sollen sie zudem über Sparmöglichkeiten bei einer schonenderen Fahrweise informiert werden. Laut Tesla könnten so eventuell sogar Unfälle vermieden werden.

Aktuell klappt es mit der Unfallvermeidung bei Tesla allerdings nicht so gut – das hat aber nichts mit Telematik-Tarifen zu tun, sondern mit dem Autopilot-Assistenzsystem des Unternehmens. Das System ist in die Kritik geraten, nachdem am vergangenen Wochenende zwei Männer im US-Bundesstaat Texas ums Leben kamen als ihr Tesla gegen einen Baum prallte. Die Polizei war nach vorläufigen Ermittlungen zu „fast 99,9 Prozent sicher“, dass bei dem Unfall niemand am Steuer saß, wie ein Sprecher unter anderem dem „Wall Street Journal“ sagte. So habe man einen der Männer auf dem Beifahrersitz und einen auf der Rückbank vorgefunden.

Tesla-Chef Musk wies einen Zusammenhang mit dem Autopilot-System umgehend zurück. „Bisher verfügbare Datenaufzeichnungen zeigen, dass der Autopilot nicht aktiviert war“, twitterte Musk gegen die Darstellung der Polizei an. Nun müssen Unfallermittler der US-Behörde NTSB, die unter anderem bei Flugzeugabstürzen aktiv wird, Licht ins Dunkle bringen.

Das Schwerpunktthema Im April: Zielgruppen Ein Taucher der nicht taucht, taucht nichts – verzeihen Sie bitte den kleinen Kalauer. Aber das bringt uns direkt zu der Frage, ob eigentlich auch ein Makler, der nicht taucht, etwas taugt? Sie können nicht ganz folgen? Macht nichts, wir erklären es Ihnen. Wir sprechen gleich mit Timo Vierow, der sich erfolgreich auf den Versicherungsschutz der Zielgruppe Taucher spezialisiert hat. Tauchversicherung statt „Bauchladen“ lautet gewissermaßen Vierows Credo – und im Gespräch geht es auch um die Frage, ob man als Makler eigentlich selbst dieses nicht ganz triviale Hobby ausüben muss, um von der eingeschworenen Gemeinschaft der Taucher ernst genommen zu werden. Frei nach dem Motto: Taucht der was? Außerdem verrät uns der Spezialmakler aus Bremen, warum es sich ganz grundsätzlich lohnt, wenn sich Vermittler auf eine bestimmte Marktnische konzentrieren. Auch wenn dies meist – Achtung Wortspiel – einen langen Atem erfordert.

Und damit sind wir am Ende von Folge 39 unseres Podcasts angelangt. Wie hat er Ihnen gefallen? Geben Sie uns gerne Feedback unter der Email-Adresse redaktion@pfefferminzia.de.

Ansonsten hören wir uns kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie gesund, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.


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Über diesen Podcast

Jede Woche gibt es von der Redaktion des Fachmagazins und Onlineportals Pfefferminzia was auf die Ohren. Sie hören die wichtigsten Versicherungsthemen der Woche, die die Branche bewegt haben, garniert mit Trends, Tipps, Meinungen und Hintergundinfos. Schalten Sie ein – jeden Freitag neu!

von und mit Karen Schmidt, Andreas Harms

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