Die Woche #33 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden
Im Gespräch Mit Hermann Hübner, Vema An welche Pools und Verbünde liefern unabhängige Vermittler das meiste Geschäft? Dieser spannenden Frage geht jedes Jahr die Asscompact-„Marktstudie Pools & Dienstleister“ auf den Grund. Und auch in diesem Jahr kommt die Online-Umfrage, an der sich zum weit überwiegenden Teil Versicherungsmakler beteiligten, zu einem eindeutigen Ergebnis: Die Fonds Finanz verbucht in der Lebens-, Kranken- und Kompositversicherung die mit Abstand größten Geschäftsanteile. Doch schon dahinter folgt die Vema Versicherungsmakler Genossenschaft, die ihren Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr sogar minimal erhöhen konnte. Für das Unternehmen aus Bayreuth ist das ein großer Erfolg, selbst wenn man bedenkt, dass der Anteil nach wie vor nur etwa ein Drittel so groß ausfällt wie der des Spitzenreiters. Warum sich die Vema im Vermittlermarkt so gut aufgestellt sieht und ob ihm die zunehmende Regulierung Sorgen bereitet, besprechen wir jetzt mit Vema-Chef Hermann Hübner.
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Die News der Woche, Teil 1 Der Finanzvertrieb DVAG hat im März eine große Imagekampagne gestartet, um Interessenten für eine Karriere als sogenannter Vermögensberater zu begeistern. Begleitet wurde der Start der Aktion von PR-Sätzen, wie diesen: „Wenn die Menschen verunsichert sind und sich verstärkt mit ihrer finanziellen Situation beschäftigen, sind qualifizierte und persönliche Berater gefragt, die durch den ,Finanzdschungel‘ führen“, heißt es in einer Pressemitteilung der DVAG vom 2. März.
Nun muss sich das Unternehmen allerdings vorhalten lassen, womöglich selbst zur Verunsicherung der Menschen beizutragen. Wie Pfefferminzia aus Kreisen erfuhr, soll ein DVAG-Direktionsleiter in einer internen Facebook-Gruppe dazu aufgerufen haben, auf dem Online-Bewertungsportal Trustpilot doch bitte mal ein paar lobende Worte für den exklusiven Produktpartner Generali Versicherungen zu hinterlassen. Der Appell an die eingeschworene Gemeinschaft der Vermögensberater sollte der neuen Image-Kampagne gewissermaßen Rückenwind verleihen.
Na, ob das so eine gute Idee war? Tatsächlich fällt auf, dass die 5-Sterne-Bewertungen für die Generali Versicherungen in der vergangenen Woche sprunghaft in die Höhe schossen. „Sehr zufrieden. Schnelle Abwicklung und super Beratung“, steht da etwa in einem Eintrag vom 8. März zu lesen. Diese Aussage wird ein Kunde gemacht haben, dürfte sich der uninformierte Nutzer denken. Doch dem ist nicht so. Eine kurze Google-Recherche des Rezensenten führt rasch auf die Website eines Vermögensberaters. „Ich bin langjähriger Kunde bei der Generali, ich bin sehr zufrieden mit dem Service und der Schadenabwicklung“, lautet ein anderer Eintrag von vor wenigen Tagen. Auch hier führt der Name des Urteilsgebers zügig zu einer regionalen DVAG-Niederlassung. Und diese Aufzählung ließe sich munter fortsetzen.
Dabei verbietet Trustpilot solch ein Vorgehen ausdrücklich: „Sie können keine Bewertung abgeben, wenn Sie in einer besonderen Beziehung zu dem Unternehmen stehen, das Sie bewerten möchten“, heißt es in den „Richtlinien für Bewerter“. Und eine „enge“ oder „besondere“ Verbindung im Verhältnis von DVAG und Generali dürfte wahrlich nicht wegzudiskutieren sein, denn der Generali Konzern übertrug seinen gesamten Exklusiv-Vertrieb im Jahr 2018 an die Deutsche Vermögensberatung. Aus dieser „weiteren Intensivierung der Kooperation“, wie es damals hieß, wurden aus über 2.500 ehemaligen Generali-Vertretern neue hauptberufliche Vermögensberater, die seither ausschließlich Generali-Produkte verkaufen.
Natürlich hatte Pfefferminzia sowohl bei der DVAG als auch bei der Generali Deutschland um eine Stellungnahme zu dieser vermeintlichen Schummel-Aktion gebeten. Eine DVAG-Sprecherin teilte uns am Dienstag schriftlich und kurz angebunden mit, dass der Vorwurf offenbar zutraf: „Bei dem von Ihnen angesprochenen Vorgang handelt es sich um eine Einzelaktion eines selbstständigen Handelsvertreters, die weder von der Deutschen Vermögensberatung initiiert noch unterstützt wurde.“
Am Donnerstag wurde auch das Nachrichtenportal „Börse Online“ auf die Pfefferminzia-Recherchen aufmerksam und hakte bei der DVAG nach.
„Wir haben den Direktionsleiter gebeten, den Text herauszunehmen“, erklärte die Sprecherin. Der Mann habe diesem Wunsch mittlerweile entsprochen. Nun werde sich die DVAG ansehen, so die Sprecherin weiter, „welche Bewertungen eventuell im Übermut entstanden sind, und entsprechend reagieren“. Wie diese Reaktion aussehen könnte, sei noch offen, zitiert „Börse Online“ aus der Stellungnahme.
Zuvor gab sich ein Sprecher der Generali Deutschland AG gegenüber Pfefferminzia noch reservierter: „Uns ist der von Ihnen beschriebene Vorgang nicht bekannt. Da wir grundsätzlich keinen Einfluss auf Bewertungen auf entsprechenden Portalen nehmen, können wir dies nicht kommentieren.“
Das Kommentieren übernehmen derweil zahlreiche Pfefferminzia-Leser in den sozialen Netzwerken: „Das hat bei denen System“, schreibt ein Nutzer auf unserer Facebook-Seite. „Entweder du schwimmst mit ohne nachzufragen oder du bist nicht normal in deren Augen.“ Ohnehin ist die Häme auf der Plattform groß: 55 mal wurde der PR-Fauxpas bis Donnerstagmorgen mit einem „Haha“-Emoji bewertet. „Das ist einfach nur traurig“ und „Wundert jetzt genau wen?“, lauten weitere Kommentare. Ein anderer ergänzt: „Ich will ja nix sagen, aber das betrifft wohl nicht nur die DVAG“. Aber das wäre eine Geschichte für ein anderes Mal.
Die Kolumne Von Tobias Haff Viele Vermittler und Versicherer haben sich vorgenommen, ihre Prozess zu digitalisieren. Das ist sehr lobenswert und eine gute Idee, findet Vertriebsexperte Tobias Haff. Aber er rät dazu, vorher anzusetzen und auch schon die analogen Prozesse auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen. Sonst werden aus analog schlechten Prozessen einfach nur digital schlechte, erklärt er in seiner Kolumne.
Die News der Woche, Teil 2 Dienstwagen oder Firmenhandy? Nee, eine bAV! Für einen Großteil der Deutschen macht insbesondere das Angebot einer betrieblichen Altersversorgung (bAV) einen Arbeitgeber attraktiv. Das zeigt eine aktuelle Studie der Continentalen. Bei der Wahl eines zukünftigen Arbeitgebers schätzen demzufolge 62 Prozent die Betriebsrente als wichtig oder sehr wichtig ein. Noch bietet zwar nicht jeder Chef seinen Mitarbeitern eine solche Vorsorgelösung aktiv an. Das Interesse ist aber groß: 81 Prozent der Befragten, deren Arbeitgeber keine Möglichkeit zur finanziellen Absicherung im Alter anbietet, hätten Interesse daran.
Aber auch das Angebot einer betrieblichen Krankenversicherung hat laut Studie einen nicht geringen Einfluss auf die Attraktivität eines potenziellen Arbeitgebers: Nahezu jeder Zweite stimmte dem im Rahmen der Umfrage zu. Für welche Gesundheitsleistungen interessieren sich Arbeitnehmer dabei konkret? Im Kern sind es vier Leistungsbereiche, die den Menschen besonders wichtig sind: Zahnbehandlungen und Zahnersatz, Sehhilfen, Krankentagegeld und verbesserte ambulante Leistungen. Eine eindeutige Präferenz für eine bestimmte Leistung gebe es nicht, heißt es im Studienpapier.
Die Studie zeigt aber auch: In vielen Bereichen sind die Beschäftigten noch schlecht informiert – etwa bei den Auswirkungen der betrieblichen Absicherung auf Steuern und Sozialabgaben, beim Thema Gesundheitsprüfung oder der Mitnahme beim Arbeitgeberwechsel. „Hier gibt es noch viel für Arbeitgeber und Vermittler zu tun, damit diese Informationslücken geschlossen werden“, so das Fazit von Helmut Hofmeier, Vorstand Kranken- und Lebensversicherung bei der Continentalen.
Das Schwerpunktthema Im März: Nachhaltigkeit Wie stehen eigentlich Versicherungskunden zum Thema Nachhaltigkeit? Eine interessante Frage, dachten sich die Analysten der Rating-Agentur Assekurata – und fragten im Dezember 2020 einfach mal nach. 972 Versicherungskunden kamen dabei zu Wort. Ein Ergebnis: 55 Prozent der Kunden ist das Thema Nachhaltigkeit bei Versicherungen wichtig oder sehr wichtig. Wären diese Kunden auch bereit, für „grünere“ Produkte höhere Beiträge zu zahlen oder weniger Rendite in Kauf zu nehmen? Das fragten wir Assekurata-Analyst Oliver Bentz. Seine Antwort hören Sie im nun folgenden Interview.
Und das war Folge 33 unseres Podcasts, liebe Hörerinnen und liebe Hörer. Wir freuen uns, dass Sie dabei waren und hoffen, dass Sie auch nächsten Freitag wieder einschalten.
Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie gesund, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
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