Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche #32 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Im Gespräch Mit Rolf Schünemann, BCA Rolf Schünemann genießt „seit über 30 Jahren eine hohe Reputation in der Branche“, heißt es auf der Website des Maklerpools BCA, den Schünemann seit August 2017 als Vorstandsvorsitzender führt. Dass man diese Wortwahl guten Gewissens übernehmen kann, liegt vielleicht auch daran, dass den ehemaligen Vertriebsvorstand der LV 1871 nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Seine Gelassenheit habe in all den Jahren, in denen er der Versicherungsbranche angehört, stetig zugenommen, erzählt er uns gleich im Gespräch. Dass Gelassenheit keinesfalls Gleichgültigkeit bedeutet, wird darin ebenfalls deutlich. Was Schünemann zu den Vorwürfen eines bekannten CDU-Politikers sagt, der kürzlich der Branche „immense Abschlusskosten“ unterstellte – und wie er die Debatten um den Provisionsdeckel, den Fortgang der privaten Altersvorsorge und natürlich das Dauerthema Digitalisierung einschätzt, erfahren Sie jetzt.

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Die News der Woche, Teil 1 Altersarmut, Krankheit und Tod – der Beruf des Versicherungsmaklers erfordert es, Menschen auf unangenehme, gerne verdrängte Risiken und Wahrheiten anzusprechen. Als Überbringer dieser Botschaften macht man sich damit nicht unbedingt beliebt, wie das folgende aktuelle Beispiel zeigt. „Makler spielen mit Angst der Menschen“, titelte zu Beginn der Woche „Focus Online“. Oder ist die Kritik – zumindest im vorliegenden Fall – sogar berechtigt?

Konkret geht es um einen Hinweis an Privatkunden, den ein Versicherungsmakler aus München auf seiner Website platziert haben soll. Der Stein – beziehungsweise der Satz – des Anstoßes lautet so: „Wenn Sie demnächst eine Covid-19-Impfung vornehmen lassen wollen und Sie haben Bedenken dahingehend, ob nicht doch Nebenwirkungen auftreten könnten, dann kann eine Unfallversicherung eine wichtige finanzielle Absicherung bieten.“

Für „Focus Online“ ist damit die Geschichte fertig. Sie geht so: „Versicherungsmakler wissen, wie sie den Deutschen in der Corona-Krise noch etwas verkaufen können: Sie spielen mit der Angst der Menschen – und werben neuerdings für Versicherungen gegen Corona-Impfschäden. Verbraucherschützer mahnen, solche Policen nicht abzuschließen“, heißt es im Text.

Hubert Gierhartz, Versicherungsmakler im Ruhestand – der viele Jahre lang auch als Kommentator und Gastautor auf pfefferminzia.de aktiv war – empfindet den „Focus“-Beitrag als unfair: „Es gibt circa 45.000 aktive Versicherungsmakler, denen Sie mit Ihrer Überschrift ein Fehlverhalten vorwerfen“, kommentiert er unter dem Artikel. „Tatsache ist aber auch, dass Impfschäden schon seit Jahren in den guten Unfalltarifen eingeschlossen sind“, so Gierhartz. „Die Versicherer weisen zurzeit ausdrücklich ihre Vertriebspartner darauf hin, dass kein Ausschluss bei Corona-Impfungen gemacht werden. Stellt sich die Frage, warum man damit nicht werben kann?“, empört sich der Makler.

„Welch ein unsinniger Artikel“, ärgert sich ein anderer über den Focus-Bericht auf der Netzwerk-Plattform Xing. „Aktuell sind die Risiken der Impfstoffe durch die Bank immer noch nicht ausreichend getestet und klar“, schreibt er auf Xing weiter. Und merkt an, dass die Hersteller „weitestgehend enthaftet“ seien. „Sollte es somit zu Nebenwirkungen mit Spät- und/oder Dauerfolgen kommen, können mögliche finanzielle Belastungen ausgeglichen werden.“ Allein die Schlagzeile des „Focus“ sei Angstmacherei, findet der Mann. „Bei Versicherungen geht es schlicht nur um die Einschätzung von Risiken. Die Bewertung muss jeder für sich selbst treffen.“

Ein anderer Kommentator auf „Focus Online“ meint allen Ernstes: „Einfach… nicht impfen lassen…dann spart man sich die Versicherung…übrigens auch die Berufsunfähigkeitsversicherung, welche zwar in der Theorie eine tolle Absicherung bietet, in der Praxis aber sehr häufig sich um das Bezahlen drückt.“

Sofern letztere Einlassung nicht doch ironisch gemeint war, zeigt sich daran zumindest dieses: Für Versicherungsmakler bleibt noch viel zu tun, um schiefe, aber zugleich populäre, Ansichten über die ach so bösen Versicherer gerade zu rücken. Und vielleicht titelt „Focus Online“ ja sogar eines fernen Tages „Makler nehmen die Angst der Menschen“. Aber deutlich wahrscheinlicher ist wohl, dass das boulevardlastige Nachrichtenportal aus München lieber über das Comeback des sogenannten Versicherungsvertreters Mehmet Göker berichten wird, über den der NDR dieser Tage eine Enthüllungsgeschichte ausstrahlte. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Der Rechtstipp Von Stephan Michaelis Der Streit um die Betriebsschließungsversicherung im Rahmen der Corona-Pandemie beschäftigt nach wie vor die Gerichte. Greift sie für den Fall eines politisch vefügten Lockdowns, oder nicht? Das ist die Gretchenfrage, um die es hier geht. Kurz nach dem ersten Lockdown, im April 2020, beantworteten eine Handvoll Versicherer diese Frage mit „Nein, die BSV greift hier nicht.“ Und boten ihren Kunden aus „gesamtgesellschaftlicher Verantwortung“ einen Vergleich an – die sogenannte Bayerische Lösung. Der Rechtsprofessor Hans-Peter Schwintowski hat sich diese jetzt mal genauer angeschaut – und kommt zu dem Ergebnis: Die ist unwirksam. Warum er das glaubt, erklärte er ausführlich in einem Online-Vortrag für die Hamburger Rechtsanwaltskanzlei Michaelis, die sich seiner Meinung anschließt. Warum ist die Bayerische Lösung unwirksam, und was sollten Maklerinnen und Makler jetzt ihren Kunden empfehlen? Das besprachen wir mit dem Rechtsanwalt Stephan Michaelis.

Zu den Vortragsfolien von Hans-Peter Schwintowski geht es hier. Auf den Seiten der Kanzlei Michaelis und bei Youtube finden Sie auch das Video des Vortrags

Die News der Woche, Teil 2 Gerade für Menschen, die – wie etwa Handwerker – in körperlich anstrengenden Berufen arbeiten, ist eine Einkommensabsicherung besonders wichtig. Das wissen auch die Betroffenen. Trotzdem scheuen sie davor zurück, sich auch tatsächlich abzusichern. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage von Sirius Campus im Auftrag der Basler Versicherungen unter körperlich arbeitenden Erwerbstätigen.

Demnach schätzen 38 Prozent der Befragten eine Einkommenssicherung zwar als wichtig ein. Und über 20 Prozent halten es sogar für nicht ausgeschlossen, einmal berufs- oder sogar erwerbsunfähig zu werden. Trotzdem verfügte keiner der Befragten über eine Absicherung des eigenen Einkommens.

Gefragt nach den Gründen für diese Zurückhaltung nannten 36 Prozent die aus ihrer Sicht zu hohen Kosten für eine Einkommensabsicherung. 35 Prozent meinten, sich zu wenig mit Versicherungen gegen den Erwerbsausfall auszukennen. Ein großes Problem sei auch ein Mangel an Vertrauen in die Produkte, berichten die Studienautoren.

„Obwohl Wunsch und Notwendigkeit einer Einkommensabsicherung klar erkannt werden, verhindern die Erwartung vermeintlich hoher Kosten und Vertrauensvorbehalte oft den entscheidenden Schritt in die Absicherung“, kommentiert Basler-Pressesprecher Thomas Klein die Ergebnisse. Na, wenn das mal keine Steilvorlage für eine vernünftige Beratung ist, liebe Vermittlerinnen und Vermittler.

Das Schwerpunktthema Im März: Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit nervt – so sehen das nicht wenige Menschen in Deutschland. Das trifft sogar auf Menschen und damit auch Versicherungsmakler zu, die sich um den Zustand der Umwelt sehr wohl Sorgen machen und die den Klimawandel nicht als eine Verschwörung von Wissenschaftlern abtun. Das Problem ist wohl eher der inflationäre Gebrauch des Begriffs und dass sich jeder alles unter Nachhaltigkeit vorstellen darf – da ist der Weg zur „Greenwashing“-Maschine nicht weit. Doch nun erfasst eine neue Ernsthaftigkeit das Thema, die es zum Beispiel auch Versicherungsmaklern ermöglichen soll, ihre Kunden konkret für Nachhaltigkeit in der privaten Vorsorge zu sensibilisieren. Die Rede ist von der EU-Transparenzverordnung, die bereits am 10. März von „Finanzberatern“, wie es darin heißt, anzuwenden ist. Was das Ganze soll, was es bringt – und was nicht – erklärt uns nun Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, im Gespräch.

Und damit sind wir durch mit Folge 32 unseres Podcasts. Wenn Sie keine weitere Sendung verpassen möchten, dann abonnieren Sie unseren Podcast doch auf eine der gängigen Podcast-Plattformen. Weiterempfehlen dürfen Sie ihn auch gerne. Wir würden uns sehr freuen.

Ansonsten hören wir uns am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie gesund, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.


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Über diesen Podcast

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von und mit Karen Schmidt, Andreas Harms

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