Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 235 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 18. Juli 2025.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
Im Schmolltalk sprechen wir über den Vorschlag eines Boomer-Soli, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, kurz DIW, jüngst auf den Tisch gepackt hat.
Im Gespräch erklärt uns Sven Enger von Auxinum, wie er mehr aus einer Lebensversicherung holen will, als wenn man sie einfach kündigt.
In den News der Woche haben die deutschen Versicherer ihre Wachstumsprognose für 2025 erhöht. Verbraucher sind für Notfälle nur schlecht vorbereitet. Bei Versicherungsfragen wünschen sich die Bürger Untersützung durch die KI. Und begleitetes Fahren senkt die Unfallwahrscheinlichkeit.
Und wir sprechen mit Siegfried Isenberg von der IKK classic darüber, warum Vermittler über Krankenkassen reden sollten.
Aus der Redaktion (#Schmolltalk)
Anstatt neue Einnahmequellen für die gesetzliche Rentenversicherung aufzutun, würde das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gerne die vorhandenen Einkommen der Rentner anders verteilen. An diesem Boomer-Soli findet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) jedoch ein paar Mängel.
https://www.pfefferminzia.de/top-thema-assekuranz-der-zukunft/abgabe-fuer-reiche-rentner-diw-boomer-soli-soll-einkuenfte-im-ruhestand-neu-verteilen/
Übergangsjingle
Im Gespräch
Wenn man eine Lebensversicherung vor Ende der regulären Laufzeit kündigt, bekommt man das, was der Versicherer dafür zahlt. Doch Sven Enger, Geschäftsführer von Auxinum, findet das zu wenig. Weshalb er solche Verträge im Auftrag von Kunden lieber abwickelt. Wie viel mehr im Vergleich zur Kündigung dabei herauskommt, warum es herauskommt, warum er vorab ne ordentliche Provision nimmt, und wie es vor Gericht läuft, erklärt er mir nun.
Übergangsjingle
Die News der Woche
„Wir rechnen spartenübergreifend mit einem Wachstum der Bruttobeitragseinnahmen von 7,3 Prozent“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Zur Jahresmedienkonferenz im Frühjahr war der Verband noch von einem Beitragsplus von rund 5,0 Prozent für 2025 ausgegangen. Der robuste Anstieg der branchenweiten Beitragseinnahmen dürfte sich auch 2026 mit einem Zuwachs zwischen 2 und 6 Prozent fortsetzen, glaubt der Verband.
Wachstumstreiber ist vor allem die Lebensversicherung. Hier entwickeln sich die Beitragseinnahmen laut aktueller GDV-Branchenprognose deutlich besser als noch zu Jahresanfang erwartet. Die Leben-Sparte könnte ein Beitragsplus von 6,7 Prozent erreichen. Im Frühjahr lag die Prognose noch bei mickrigen 1,0 Prozent. Vor allem das Einmalbeitragsgeschäft hat ordentlich angezogen. Für 2025 gehen die Versicherer nun von einem Plus von 24,2 statt 4,8 Prozent aus. „Das derzeitige Zinsumfeld ermöglicht Lebensversicherern, attraktive Produkte anzubieten, die entsprechend nachgefragt werden. Im laufenden Beitrag sehen wir jedoch eine rückläufige Entwicklung, die vor allem auf demografische Ursachen zurückzuführen ist“, so Asmussen.
In der Schaden- und Unfallversicherung bleibt die Geschäftsprognose im Vergleich zum Frühjahr stabil. Hier erwartet der GDV ein Beitragswachstum von 7,8 Prozent, nach 7,5 Prozent zu Beginn des Jahres. Vor allem in der KFZ-Versicherung wirkten sich dabei nachgelagerte Inflationsanpassungen aus. Aber: Der Verband prognostiziert für die Kraftfahrtversicherung ein Plus von 14,0 Prozent bei den Beitragseinnahmen. Unterm Strich könnte damit 2025 eine Schaden-Kosten-Quote von 97 Prozent stehen und damit die „Rückkehr in die versicherungstechnische Gewinnzone“, so Asmussen.
Für die private Krankenversicherung bekräftigt der GDV seine Prognose für ein Beitragswachstum von 7,5 Prozent für 2025. Das spiegelt im Wesentlichen die deutlich gestiegenen Leistungen der vergangenen Jahre wider.
Jingle
Vier Jahre nach der Ahrtal-Flut zeigt eine repräsentative Yougov-Umfrage im Auftrag von Insurancy beachtenswerte Ergebnisse: 68 Prozent der 2.069 Befragten haben keine Vorsorge für Notfälle getroffen. Weder Vorräte noch Notfallpläne sind vorhanden – viele verlassen sich stattdessen auf ihre Versicherungen.
So vertrauen 61 Prozent der Deutschen darauf, dass ihre Hausrat-, Haftpflicht- oder Elementarschadenversicherungen auch in Krisensituationen helfen. Doch viele Versicherer schließen Schäden durch Krieg, Terror oder systemische Infrastruktur-Ausfälle explizit aus. So greift eine Berufsunfähigkeitsversicherung etwa nicht, wenn der Arbeitsausfall durch Krieg oder innere Unruhen ausgelöst wurde.
Auch bei staatlich motivierten Cyberattacken oder bei Schäden durch Terror gilt dann oft: kein Schutz, kein Geld. Zwar lassen sich in einzelnen Tarifen bestimmte Szenarien wie innere Unruhen zusätzlich absichern – aber nur, wenn der Kunde das aktiv auswählt. Bei Naturkatastrophen wie Starkregen muss der Schutz – gerade bei älteren Policen – ebenfalls vom Kunden extra hinzu gewählt werden. Das ist vielen Menschen nicht bewusst.
André Disselkamp, Co-Gründer von Insurancy, fordert daher mehr Transparenz und Aufklärung in der Versicherungsbranche. „Versicherte müssen klar wissen, wo ihr Schutz endet und welche Maßnahmen sie selbst ergreifen müssen“, sagt er. Er schlägt vor, künftig jeder Police eine „Krisen-Checkliste“ beizulegen, die klar und verständlich zeigt, was tatsächlich abgesichert ist und was nicht. Auch eine verpflichtende Beratung zu Notfällen und Krisenszenarien beim Vertragsabschluss hält er für notwendig.
Jingle
Den passenden Tarif finden, den Antrag ausfüllen, beim Umzug alle Policen anpassen: Viele Deutsche wünschen sich bei diesen Dingen Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI). Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
47 Prozent der Deutschen hätten beim Ausfüllen eines Versicherungsantrages gerne Hilfe von einer solche KI. 39 Prozent würden eine KI nutzen, die ihre bestehenden Versicherungen analysiert und Alternativen empfiehlt. Weitere 45 Prozent wünschen sich KI-Hilfe, wenn es darum geht, nach einem bedeutenden Lebensereignis wie Hochzeit oder Umzug den Versicherungsbedarf neu zu analysieren. Auch Änderungen an bestehenden Verträgen und die Kündigung überflüssiger Verträge gehören dazu. Eine KI, die Fragen zum bestehenden Versicherungsschutz beantwortet, würden 40 Prozent nutzen.
Zurückhaltender sind die Befragten, wenn es um die Verknüpfung von Gesundheitsdaten und Versicherungen durch KI geht. Nur 25 Prozent würden es gut finden, wenn die KI auf Basis der eigenen Fitness- und Gesundheitsdaten passende Versicherungstarife vorschlägt.
Auch bei der Schadeneinschätzung sind die Deutschen eher skeptisch. Nur 24 Prozent hätten Interesse, sich im Schadenfall Fotos eines Unfalls von einer künstlichen Intelligenz bewerten und die Schadenhöhe schätzen zu lassen.
Jingle
Junge Autofahrer, die mit dem begleiteten Fahren starten, verursachen deutlich weniger Unfälle. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der KFZ-Haftpflichtstatistik der R+V Versicherung aus dem Jahr 2024. Wer dagegen erst mit 18 Jahren allein ins Auto steigt, erhöht sein Unfallrisiko um 23 Prozent.
Beim begleiteten Fahren sitzt ein erfahrener Erwachsener – meist ein Elternteil – auf dem Beifahrersitz. So sammeln junge Fahrer erste Erfahrungen im Straßenverkehr, ohne alleinverantwortlich zu sein. „Der positive Effekt ist nicht zu übersehen“, sagt R+V-KFZ-Experte Christian Hartrampf. „Und dieser Effekt hält offensichtlich an – auch wenn sie später allein im Auto unterwegs sind“.
Die R+V zieht daraus Konsequenzen: Junge Fahrer, die mit dem begleiteten Fahren gestartet sind, erhalten bis zu 20 Prozent Rabatt in der KFZ-Haftpflicht. In der Vollkaskoversicherung gibt es bis zu 10 Prozent Nachlass. Und 17-Jährige fahren kostenlos im elterlichen Auto mit, wenn es bei der R+V versichert ist.
Übergangsjingle
Im Gespräch
Kommen wir zum vierten und letzten Teil unserer Reihe über die moderne Krankenkasse. Und damit zur Frage, was es überhaupt Vermittlern bringt, mit Kunden über die Krankenkasse zu reden. Das erklärt jetzt Siegfried Isenberg, Fachbereichsleiter Vertriebspartner bei der IKK classic, kurz und bündig.
Musikalischer Übergangsjingle
Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Wir verabschieden uns jetzt in die Sommerpause und sind ab dem 5. September wieder mit einem Podcast für Sie am Start.
Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie die Ferienzeit und kommen Sie gut durch den Sommer.
Abspann