Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Die Woche 229 – Courtage-Nachträge und Zielgruppe junge Kunden

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Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 229 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 6. Juni 2025.

Und diese Themen haben wir heute für Sie: • Im Schmolltalk sprechen wir über Courtage-Nachträge von Versicherungen – und warum Makler hier genau hinschauen sollten. • Im Gespräch haben wir zwei Spezialisten, die uns erklären, was eine Krankenkasse heutzutage alles können sollte. • Und in den News der Woche zeigt eine Umfrage, dass Verbraucher mehr als 600 Euro für eine Honorarberatung zahlen würden. Viele Gewerbekunden bekommen keinen Versicherungsschutz. Rechtsschutz wird wohl teurer. Und die Reparaturkosten für Autos steigen auch.

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Aus der Redaktion (#Schmolltalk) Manchmal flattert dem Makler ein sogenannter Courtage-Nachtrag vom Versicherer ins Haus. Damit geht es direkt ums Einkommen, nicht selten zu Ungunsten des Maklers, berichtet Rechtsanwalt Stephan Michaelis von der Kanzlei Michaelis Rechtsanwälte. Wir sprechen darüber. https://www.pfefferminzia.de/vertrieb/post-vom-versicherer-rechtsanwalt-michaelis-vorsicht-bei-courtage-nachtrag/

Im Gespräch Mit der IKK Classic Mal Hand aufs Herz: Haben Sie sich damals auf dem Schulhof oder später in der Mensa über Ihre Krankenkasse unterhalten? Eben, wir auch nicht. Wie will also eben so eine Kasse zu jungen Leuten vordringen? Im folgenden Gespräch erklären uns das Siegfried Isenberg, Fachbereichsleiter Vertriebspartner, und Vanessa Kirchner, Fachberaterin Vertriebspartner, beide von der IKK Classic. Es geht um geistige Gesundheit, Social Media und die Tücken im Berufsstart.

Die News der Woche Kennen die Bürger hierzulande Nettopolicen? Und wie viel würden sie für eine Honorarberatung zahlen? Diesen Fragen ging das Finanzportal „Frag Fina“ jetzt in einer Straßenumfrage nach. 722 Passanten in vier Städten Deutschlands – Düsseldorf, Leverkusen, Köln und Aachen – wurden befragt.

Von den 722 Befragten sparen 258 privat fürs Alter, 10 Passanten wussten es nicht, und 454 (62 Prozent) haben noch keinerlei private Altersvorsorge. Diejenigen, die sparen, tun das vor allem über Versicherungen inklusive der betrieblichen Altersversorgung. 132 Menschen gaben das an. 79 setzen auf ein Depot, 93 auf sonstige Produkte wie Bausparverträge. Die Höhe der monatlichen Sparraten beträgt dabei im Schnitt rund 240 Euro.

Gefragt nach Nettopolicen wussten nur 13 Befragte, worum es sich dabei handelt. Wir erinnern uns: Bei Nettopolicen sind im Gegensatz zur Bruttopolice keine Abschluss- und Vertriebskosten in die Prämie einkalkuliert. Nachdem die Marktforscher erklärten, was eine Nettopolice also ist, gaben 630 Befragte an, dass sie für eine Nettopolice ein Honorar zahlen würden. 37 verneinten das, der Rest war sich nicht sicher.

Wie viel Honorar? Für die reine Vermittlung einer Nettopolice würde der Durchschnitt der Befragten 340 Euro bezahlen. Mit einer Beratung wären es 616 Euro.

Jingle Für Gewerbekunden ist es mitunter schwierig, sich gegen Risiken ihres Geschäftsalltags zu versichern. Das zeigt die aktuelle Studie „Deckungsnotstand in der Gewerbe- & Industrieversicherung“ des Bundesverbands Deutscher Versicherungsmakler (BDVM).

Besonders betroffen sind danach die Risiken Feuer/Explosion/Blitzschlag/Leitungswasser mit 80 Prozent. Es folgt der Schutz vor einer Betriebsunterbrechung mit 63 Prozent und Hilfe nach Naturkatastrophen mit 44 Prozent. Zu schaffen macht das inbesondere Betrieben aus Abfallwirtschaft & Recycling, Rohstoffunternehmen (vor allem Holz) sowie Lager und Logistik. Hier treten besonders häufig Deckungsprobleme auf. Die Gewerbekunden sind dabei auch bereit, in Prävention zu investieren. Aber Maklerinnen und Makler bemängeln, dass Versicherer diese Maßnahmen zu wenig honorieren oder berücksichtigen.

Zentrale Ursachen für diese Engpässe bei Gewerbekunden sehen die befragten BDVM-Mitglieder in der strengeren Risikoselektion der Versicherer. Und in einem „reduzierten Risikoappetit“. Die Makler berichten von steigenden Prämien, höheren Selbstbeteiligungen und strikteren Bedingungen für den Versicherungsschutz.

Thomas Billerbeck, Präsident des BDVM, findet die Ergebnisse gar nicht gut: „Unsere Studie zeigt deutlich, dass die Kapazitätsengpässe in der Gewerbe- und Industrieversicherung kein vorübergehendes Phänomen sind und inzwischen auch bei mittelständischen und kleineren Maklern spürbar sind.“ Ein starker Versicherungsmarkt sei aber ein wesentlicher Standortfaktor für Deutschland, so Billerbeck weiter. „Wenn Unternehmen keine ausreichende Absicherung finden, gefährdet das den Wirtschaftsstandort. Dass dem bereits so ist, zeigen die Antworten unserer Mitglieder in der Studie.“

Jingle Das neue Kosten- und Betreuervergütungsrechtsänderungsgesetz, das ab Juni gilt, könnte dafür sorgen, dass Rechtsanwalts- und Gerichtsgebühren steigen. Und zwar deutlich: „Wir rechnen mit Mehrkosten von rund 250 Millionen Euro pro Jahr“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Schon in den vergangenen Jahren sind die Kosten kräftig gestiegen – nicht zuletzt durch die Kostenrechtsnovelle 2021, die die Gebührensätze kräftig angehoben hat. Käfer-Rohrbach warnt: „Ohne Rechtsschutzversicherung kann ein Rechtsstreit zur echten finanziellen Belastung werden.“

Was heißt das nun für die möglichen Kläger? Die hohen Kosten schrecken viele Menschen ab, ihr Recht durchzusetzen. Käfer-Rohrbach bringt es auf den Punkt: „Wenn Gerichtsverfahren immer teurer werden, verzichten mehr Menschen aus Angst vor den Kosten auf ihre Rechte.“

Jingle Und nochmal GDV und nochmal teuer. Nach ersten Zahlen der KFZ-Versicherer steigen nämlich die Reparaturkosten für Autos auch im Jahr 2025 weiterhin kräftig. In einer aktuellen Hochrechnung auf Basis des ersten Quartals geht der GDV davon aus, dass Versicherer wohl für Schäden rund 4,5 Prozent mehr ausgeben müssen als im Vorjahr.

Gründe dafür sind wie in den Jahren zuvor steigende Kosten für Werkstätten und Ersatzteile. Und zwar schneller als die allgemeine Inflation, wie der GDV betont. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen kritisiert insbesondere den Designschutz für Autohersteller: „Dieses Quasi-Monopol für sichtbare Ersatzteile wie Kotflügel, Scheinwerfer oder Kofferraumklappen hat sich zu einer regelrechten Kostenfalle für Autofahrer entwickelt.“ Der Grund: Hersteller können die Preise fast nach Belieben diktieren.

Zwar habe die Bundesregierung im Jahr 2020 eine Reparaturklausel eingeführt. Wegen ausufernder Übergangsfristen werde es einen wirklich freien Wettbewerb auf dem Ersatzteilmarkt aber nicht vor 2045 geben.

Musikalischer Übergangsjingle Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Abonnieren Sie „Die Woche“ doch gleich auf einer der gängigen Plattformen. Und hinterlassen Sie dort gerne eine Bewertung.

Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

Abspann


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Über diesen Podcast

Jede Woche gibt es von der Redaktion des Fachmagazins und Onlineportals Pfefferminzia was auf die Ohren. Sie hören die wichtigsten Versicherungsthemen der Woche, die die Branche bewegt haben, garniert mit Trends, Tipps, Meinungen und Hintergundinfos. Schalten Sie ein – jeden Freitag neu!

von und mit Karen Schmidt, Andreas Harms

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