Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 225 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 09. Mai 2025.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
Im Schmolltalk geht es um steigende Rentenbeiträge und die neue Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz.
Mit Alberto del Pozo sprechen wir über das revolutionäre Vorsorgekonzept des Mittelstandsverbands.
Und in den News der Woche setzen die Deutschen bei der Kapitalanlage weiter auf Sicherheit. Eltern denken anders über Versicherungen als der Rest der Bevölkerung. Schäden durch Leitungswasser sind häufig und teuer. Und der GKV-Spitzenverband stellt Forderungen an die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken.
Aus der Redaktion (#Schmolltalk)
Steigender Rentenbeitrag für Arbeitnehmer? Es hat schon schlimmeres gegeben, findet der Sozialwissenschaftler Reinhold Thiede. In einem Blog-Beitrag bricht er eine Lanze für das umlagefinanzierte Rentensystem und dessen Widerstandskraft. Wir nehmen das zum Anlass, um über die Rentenpolitik der neuen Bundesregierung zu sprechen.
https://www.pfefferminzia.de/top-thema-assekuranz-der-zukunft/kein-kollaps-voraus-sozialwissenschaftler-findet-steigenden-rentenbeitrag-in-ordnung/
https://www.pfefferminzia.de/top-thema-assekuranz-der-zukunft/riester-rente-bav-geld-fuer-kinder-koalitionsvertrag-2025-die-plaene-fuer-rente-und-altersvorsorge/
Übergangsjingle
Im Gespräch
Alberto del Pozo ist Geschäftsführer beim Fintech und IT-Dienstleister Mypension. Aber er ist auch „Fachsprecher Altersvorsorge“ beim BVMW-Mittelstandsverband. Und eben dieser Mittelstandsverband, erstens, repräsentiert das vielgerühmte Rückgrat der Wirtschaft und, zweitens, findet die aktuelle Altersvorsorgesituation in Deutschland komplett bescheuert. Meine Worte. Der Verband legte ein Konzept auf den Tisch, das die gesamte Problematik komplett neu denkt, aufrollt – und vereinfacht. Wie das geht, erklärt mir Alberto jetzt im Gespräch.
Übergangsjingle
Die News der Woche
Die Bundesbürger bleiben vorsichtige Sparer. So geben in einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Barmenia-Gothaer 49 Prozent der Befragten an, Sicherheit sei für sie der wichtigste Aspekt bei der Geldanlage. Nur 14 Prozent setzen auf eine möglichst hohe Rendite, und nur für 25 Prozent ist Flexibilität entscheidend.
Dementsprechend bleiben klassische Anlageprodukte wie Sparkonten und Sparbücher beliebt: Für 41 Prozent sind sie die beliebteste Anlage-Option. Auf Fonds setzen 35 Prozent, auf Lebensversicherungen 26 Prozent.
Einen Lichtblick gibt es trotzdem, wie Christof Kessler, Vorstandssprecher und Leitung Front Office des Barmenia-Gothaer Asset Managements, feststellt: „Die Deutschen setzen bei der Geldanlage weiterhin stark auf Sicherheit. Allerdings hat sich das Interesse an hohen Renditen in den letzten zehn Jahren verdoppelt.“
Jingle
Rund ein Fünftel der Eltern in Deutschland will in den kommenden zwölf Monaten eine Versicherung wechseln oder neu abschließen. Das zeigt eine aktuelle Zielgruppenanalyse des Marktforschungsunternehmens Yougov. Die Untersuchung basiert auf einer Analyse von 3.693 erziehungsberechtigten Personen mit Kindern im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Und sie offenbart deutliche Unterschiede im Versicherungsverhalten. So zeigen sich 21 Prozent der Eltern wechselbereit – ein Wert, der über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung liegt.
Die potenziellen Versicherungsnehmer unter den Eltern sind laut Yougov häufiger männlich (56 Prozent). Und sie befinden sich überdurchschnittlich oft im mittleren Alter zwischen 35 und 44 Jahren. Zudem arbeiten sie überdurchschnittlich oft in Vollzeit. Ein weiteres zentrales Ergebnis: Eltern legen großen Wert auf Absicherung. 71 Prozent der Zielgruppe möchten umfassend versichert sein. Das trifft nur auf 59 Prozent der Gesamtbevölkerung zu. Auch das Vertrauen in Banken und Finanzdienstleister ist höher.
Auch ihre Gesundheit ist der Eltern-Zielgruppe in der Yougov-Befragung wichtiger als der Gesamtbevölkerung. Hier ein paar Beispiele, die durchweg weit über dem Niveau der Gesamtbevölkerung liegen:
71 Prozent tun aktiv etwas für einen gesunden Lebensstil
86 Prozent streben nach Fitness und Gesundheit
74 Prozent achten auf gesunde Ernährung
Und welche Versicherer mögen Eltern? Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind Eltern überdurchschnittlich häufig Kunden bei Allianz, Axa und Allianz Direct. Für einen möglichen Abschluss ziehen sie ebenfalls verstärkt Allianz und Axa in Betracht. Aber auch DA Direkt, Allianz Direct und Friday.
.Jingle
Wenn es fließt und tropft, kann es teuer werden. Leitungswasserschäden sind weiterhin die häufigste Schadensursache in der Wohngebäudeversicherung. Das teilte die R+V Versicherung mit. Im vergangenen Jahr entfielen fast 50 Prozent aller Schäden in diesem Versicherungssegment auf geplatzte oder undichte Leitungen. Konkret in Zahlen bedeutet das: rund 46.000 Leitungswasserschäden. Zum Vergleich: Sturm- und Naturgefahrenschäden machten zusammen knapp 42 Prozent aus, Feuerschäden die restlichen 8 Prozent.
Erste Anzeichen können feuchte Flecken an den Wänden sein. Unabhängig davon, ob massiv Wasser austritt oder ob es sich um lange verborgene Schäden handelt; die Folgen sind oft gravierend. In manchen Fällen müssen Handwerker Wände trocknen oder erneuern. In anderen Fällen quillt der Boden auf oder das Badezimmer muss neu gefliest werden. In diesem Fall können Versicherte Teile der Wohnung oder des Gebäudes während der Arbeiten nicht nutzen.
Das an sich ist schon belastend. Aber es kommt noch hinzu: Wenn sich auf den nassen Wänden Schimmel bildet, kann das die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigen. Feuchte Stellen an Wänden können erste Hinweise liefern – doch Versicherte entdecken den Schaden meist zu spät. Und daher müssen Betroffene häufig mit aufwendigen Sanierungen, Schimmelrisiken und unbewohnbaren Räumen rechnen.
Jingle
Nicht nur in der Rente gibt es viel zu tun, wir sprachen vorhin darüber. Auch im Gesundheitssystem Deutschlands brennt die Hütte. Kein Wunder also, dass der GKV-Spitzenverband gleich einige Forderungen an die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken stellt.
So sagt Verbandschefin Doris Pfeiffer: „Wir haben Rekordbeitragssätze, wir haben nur noch 7 Prozent einer Monatsausgabe als Reserve und wenn nichts geschieht, wird sich die Beitragsspirale ungebremst weiterdrehen und die Zusatzbeiträge werden explodieren. Eine Kommission, die laut Koalitionsvertrag erst im Frühjahr 2027 Ergebnisse vorlegen soll, ist angesichts dessen keine Option. Wir brauchen jetzt sofort kurzfristige Maßnahmen zur Finanzstabilisierung.“
Als erste Maßnahme verlangt der Verband, dass es „noch vor der Sommerpause“ ein verbindliches Ausgabenmoratorium geben soll. Heißt konkret: „Keine Preis- oder Honorarerhöhungen mehr, die über die laufenden Einnahmen hinausgehen. Das Moratorium muss so lange gelten, bis durch geeignete Strukturreformen Einnahmen und Ausgaben wieder in ein Gleichgewicht gebracht worden sind“, erklärt Pfeiffer.
Außerdem müsse man die medizinische Versorgung der Bürgergeldbeziehenden schnell über Steuergelder finanzieren. Allein dadurch könnte die gesetzliche Krankenversicherung um 10 Milliarden Euro oder um etwa 0,5 Beitragssatzpunkte entlastet werden, heißt es weiter.
Auch die Techniker Krankenkasse schlägt einige Sofort-Maßnahmen zur Entlastung der GKV-Finanzen vor. Dazu gehören:
ein Herstellerrabatt von 12 Prozent auf patentgeschützte Arzneimittel (jährliches Entlastungspotenzial: 2 Milliarden Euro),
die Senkung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel (jährliches Entlastungspotenzial rund 6 Milliarden Euro) und
die Rückkehr zu Ausschreibungen bei geeigneten Hilfsmitteln (jährliches Entlastungspotenzial 350 Millionen Euro).
Musikalischer Übergangsjingle
Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Abonnieren Sie „Die Woche“ doch gleich auf einer der gängigen Plattformen. Und hinterlassen Sie dort gerne eine Bewertung.
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
Abspann