Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 224 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 02. Mai 2025.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
Im Schmolltalk gehen wir auf eine ältere Dame mit geringer Rente ein, die ihren Hausratschutz kündigte – und das bitter bereute.
Mit Frank Rottenbacher vom AfW Bundesverband Finanzdienstleistung sprechen wir über den rätselhaften neuen Paragraf 34k in der Gewerbeordnung.
Und in den News der Woche fordert Top-Ökonom Marcel Fratzscher ein höheres Renteneintrittsalter. Für gesetzlich Krankenversicherte wird ihr Krankenkschutz immer teurer. Und eine aktuelle Umfrage offenbart, warum Kunden ihre Versicherungsverträge nicht online abschließen.
Aus der Redaktion (#Schmolltalk)
In der Wohnung einer 77-Jährigen kommt es zum Brand. Eine Hausratversicherung hat die Dame nicht, weil sie nur eine kleine Rente hat. Wir gehen auf den Fall ein.
https://www.bild.de/regional/nordrhein-westfalen/wohnungsbrand-in-buende-rentnerin-verliert-alles-6808be99b38e7833f3b953d7
Übergangsjingle
Im Gespräch
Es droht neue Regulierung. Toll, mal wieder, möchte man da glatt sagen. Aber der berühmt-berüchtigte Paragraf 34 der Gewerbeordnung bekommt Zuwachs. Betroffen sind all jene, die sogenannte Verbraucherkredite vermitteln. Vermittler auf jeden Fall, aber höchstwahrscheinlich auch … sagen wir mal … Autohäuser. Wie steht es um die Prüfung und vielleicht auch Weiterbildung? Frank Rottenbacher, Vorstand beim AfW Bundesverband Finanzdienstleistung und beim Bildungsdienstleister Going Public, weiß mehr.
Übergangsjingle
Die News der Woche
Für den Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, ist klar: Die neue Bundesregierung sollte sich schleunigst um Steuern und Rente in diesem Land kümmern. Und zwar „als zentrale Prioritäten“, wie er der „Rheinischen Post“ mitteilte.
Fratzscher wörtlich: „Eine Rentenreform sollte sicherstellen, dass die Rente nicht noch stärker von Jung zu Alt und von Arm zu Reich umverteilt wird. Das Renteneintrittsalter muss steigen, und die Rentenerhöhungen in der Zukunft müssen geringer ausfallen, damit die junge Generation nicht noch stärker belastet wird.“
Mit seinen Worten geht Fratzscher auf direkten Konfrontationskurs mit dem Koalitionsvertrag. Denn eine richtige Rentenreform taucht dort nicht einmal im Ansatz auf. Stattdessen sieht der Vertrag ausdrücklich vor, dass das Renteneintrittsalter nicht steigt. Später in Rente zu gehen, soll allenfalls freiwillig erfolgen. Anreize wie zum Beispiel steuerfreies Gehalt bei bis zu 2.000 Euro im Monat sollen das verstärken.
Immerhin könnte der Koalitionsvertrag aber künftige Rentensteigerungen etwas eindämmen (was Fratzscher ebenfalls fordert). Denn am Nachhaltigkeitsfaktor wolle man grundsätzlich festhalten, heißt es darin. Der Nachhaltigkeitsfaktor ist Teil der Rentenformel und bringt somit die Demografie ins Spiel. Verschiebt sich das Verhältnis von Beitragszahlern und Rentenempfängern ungünstig, dämpft das den Rentenanstieg.
Jingle
Für viele GKV-Versicherte begann das Jahr bereits mit höheren Beiträgen. Die neue Bundesregierung will bis zum Frühjahr 2027 zwar eine Kommission einsetzen, die sich dem Thema widmet. Doch die Zeit bis dahin dürfte für Beitragszahler teuer werden.
Gesundheitsökonom Professor Jürgen Wasem prognostiziert jährliche steigende Beitragssätze für gesetzlich Versicherte um 0,2 Prozentpunkte, wenn keine Reformen kommen. Noch deutlicher äußert sich Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse: Er hält eine Erhöhung um bis zu 0,6 Beitragssatzpunkte für möglich.
Durchschnittsverdiener müssten laut Wasems Berechnungen rund 492 Euro Mehrkosten pro Jahr zahlen. Verdiener an der Beitragsbemessungsgrenze müssten rund 528 Euro mehr berappen. Sollte sich hingegen Baas‘ pessimistischstes Szenario realisieren, könnten Beschäftigte mit Durchschnittsverdienst bis zu 794 Euro, Spitzenverdiener knapp 1.000 Euro jährlich zusätzlich für ihre GKV ausgeben müssen.
.Jingle
Das Vertrauen in digitale Versicherungsangebote ist bei Verbraucherinnen und Verbrauchern hoch – doch beim Online-Abschluss dominiert nach wie vor der Wunsch nach persönlicher Beratung. Zu diesem Fazit kommt Deloitte in einer aktuellen Befragung.
65 Prozent der Befragten halten einen Online-Vertragsabschluss grundsätzlich für vertrauenswürdig. Die tatsächliche Abschlussquote über digitale Kanäle ist jedoch wesentlich geringer: Nur jeder Fünfte entscheidet sich am Ende tatsächlich für den Online-Weg. Unterschiede zeigen sich je nach Sparte: Während sich bei der KFZ-Versicherung immerhin 48 Prozent für den digitalen Abschluss aussprechen, sind es bei der Lebensversicherung nur 39 Prozent.
Und was spricht gegen den Online-Abschluss? Fünf Gründe sind es vor allem:
unübersichtliche Preisgestaltung (29 Prozent)
unklare Vertragsbedingungen (28 Prozent)
Angst vor fehlerhaften Angaben (27 Prozent)
mangelnde Informationen (24 Prozent)
Verständnisschwierigkeiten (21 Prozent)
Musikalischer Übergangsjingle
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Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
Abspann