Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Transkript

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Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 223 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 25. April 2025.

Und diese Themen haben wir heute für Sie:

Im Schmolltalk geht es um die Fusion der schweizerischen Versicherer Baloise und Helvetia.

Mit Artur Gawron, Gründer der Digitalagentur Wert Eins, sprechen wir über die zentralen Aspekte des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes – und welche konkreten Auswirkungen es auf Versicherer und Vermittler hat.

Und in den News der Woche erklärt die Ombudsfrau für Versicherungen die Zunahme bei den Beschwerden. Beratungsunternehmen zeigen sich gnadenlos unterversichert. Eine Umfrage offenbart Wissenslücken von Verbrauchern in der Pflegeabsicherung. Und die Zahl der Fahrraddiebstähle ist zurückgegangen, die Versicherer können sich aber trotzdem nicht freuen.

Aus der Redaktion (#Schmolltalk)

Mit Helvetia und Baloise wollen sich zwei Top-Häuser zusammenschließen und den zweitgrößten Versicherer der Schweiz formen. Es steht auch schon fest, wer das gemeinsame Deutschlandgeschäft leiten soll (verkauft soll es nämlich nicht werden).

https://www.pfefferminzia.de/branche/paukenschlag-aus-der-schweiz-helvetia-und-baloise-schliessen-sich-zusammen/

Übergangsjingle

Im Gespräch

Am 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Deutschland in Kraft. Bisher galt das EU-Projekt nur für öffentliche Einrichtungen, ab Juni müssen nun aber auch Privatunternehmen ihre Webseite barrierefrei gestalten. Wie sehen barrierefreie Webseiten aber eigentlich aus? Betrifft das Gesetz auch Versicherungsmakler? Und was passiert bei Verstoß? Darüber haben wir mit Artur Gawron gesprochen. Er ist Diplom-Designer und Gründer der Digitalagentur Wert Eins und klärt uns zum Thema jetzt mal auf.

Hier erfahren Sie Wissenswertes zum Gesetz: https://werteins.com/barrierefreiheit

Und hier geht es zum Gesetz selbst: https://bfsg-gesetz.de/

Übergangsjingle

Die News der Woche

Gar keine Frage, die Schlagzeilen klingen erst einmal dramatisch. Auch unsere, die da lautet: „Versicherte beschweren sich so häufig wie noch nie“. In der Tat verzeichnete die Versicherungsombudsfrau Sibylle Kessal-Wulf im vergangenen Jahr 21.548 Beschwerden in Bezug auf Versicherungen. Fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch das muss nicht gleich heißen, dass Versicherungen schlechter geworden sind, sagt nun Kessal-Wulf in einem Gespräch mit dem Branchenverband GDV. Stattdessen hält sie zwei Gründe für möglich, die die Zahlen so hochgetrieben haben könnten.

Erstens, stellen Versicherungsnehmer heutzutage viel schneller Schlichtungsanträge. Das wiederum könnte mit höheren Erwartungen zu tun haben. Und mit fehlender Geduld. „Wenn dann etwas nicht so schnell klappt, wie sie sich das vorgestellt haben, wird eben mal eher ein Schlichtungsantrag gestellt“, so Kessal-Wulf.

Zweitens, ist die Schlichtungsstelle in den 24 Jahren ihres Bestehens bekannter geworden. Versicherte, aber auch Anwälte, kennen sie und nutzen sie deshalb auch verstärkt, um schneller etwas zu erreichen. Laut der Ombudsfrau ist in 10 Prozent der Fälle ein Anwalt mit von der Partie. Sie verweist dabei auch auf andere Schlichtungsstellen, deren Fallzahlen ebenfalls gestiegen seien. Sie meint: „Für Versicherungsnehmer ist sie eine gute Möglichkeit, kostenfrei und letztlich ohne Risiko Streitfälle beizulegen. Etwa 80 Prozent unserer Fälle liegen unter einem Streitwert von 5.000 Euro.“

Jingle

Unternehmen, die Kunden beraten, haben offenbar deutliche Lücken in ihrem Versicherungsschutz. Das legt eine nicht repräsentative Umfrage des Spezialversicherers Hiscox nahe. Danach haben nur 56 Prozent der Befragten eine Betriebshaftpflichtversicherung abgeschlossen. Und nur 51 Prozent können eine Berufshaftpflichtversicherung vorweisen.

Wie sinnvoll die beiden Policen sind, zeigt ein weiteres Ergebnis. Denn 35 Prozent der beratenden Unternehmen haben mal Vermögens-, Sach- oder Personenschäden an ihren Kunden verursacht.

Franz Kupfer, Leiter für Berufshaftpflicht, Managerhaftpflicht und Events bei Hiscox, warnt deshalb: „Sie arbeiten in einem besonders anspruchsvollen Umfeld, das präzise Analysen und schnelle Reaktionen erfordert. Ein falscher Ratschlag oder eine versäumte Frist kann schnell zu hohen finanziellen Forderungen führen. Ohne die richtige Absicherung können diese zu existenziellen Bedrohungen für Consultants werden.“

Jingle

Die Mehrheit der Deutschen zeigt deutliche Skepsis gegenüber der gesetzlichen Pflegeversicherung. So glauben 89 Prozent, dass die gesetzlich vorgesehenen Leistungen im Pflegefall nicht ausreichen, um die tatsächlichen Kosten zu decken. Das hat eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Debeka ergeben. Aktuell liegen die Kosten für einen Platz im Pflegeheim bei rund 3.000 Euro im Monat.

Auffällig ist außerdem das geringe Wissen über die private Pflegevorsorge. 89 Prozent kennen etwa den Pflege-Bahr nicht – eine vom Staat geförderte Zusatzversicherung, für die es bis zu 60 Euro Zuschuss im Jahr gibt. Trotz Unwissen wäre rund ein Viertel der Befragten bereit, monatlich mehr als 20 Euro in eine zusätzliche Pflegeabsicherung zu stecken.

Besorgniserregend ist laut Debeka vor allem die Haltung junger Erwachsener. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen hält kein einziger Befragter zusätzliche Pflegeabsicherung für wichtig. Zugleich glauben fast 19 Prozent dieser Altersgruppe, dass die gesetzliche Pflegeversicherung im Pflegefall ausreicht.

Jingle

Erstmal die gute Nachricht: „Im vergangenen Jahr wurden rund 135.000 versicherte Fahrräder gestohlen, das sind 10.000 weniger als im Vorjahr“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer (GDV). Und jetzt die schlechte: „Dennoch mussten Versicherer mit 160 Millionen Euro rund 10 Millionen Euro mehr leisten als im Jahr zuvor. Das ist der höchste Stand der vergangenen 20 Jahre.“

Die steigenden Kosten trotz sinkender Fallzahlen führt der GDV darauf zurück, dass Fahrraddiebe eine andere Strategie fahren: Die Täter gehen offenbar gezielter vor und stehlen vor allem hochwertige Räder und E-Bikes. Der durchschnittliche Schaden liegt inzwischen bei rund 1.190 Euro – mehr als dreimal so viel wie vor 20 Jahren.

Das Problem reicht dabei weit über die versicherten Fälle hinaus: Insgesamt wurden 2024 laut polizeilicher Kriminalstatistik rund 246.600 Fahrraddiebstähle polizeilich erfasst. Viele dieser Diebstähle betreffen also unversicherte Räder – oder Räder, deren Schutz nicht ausreicht.

Musikalischer Übergangsjingle

Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Abonnieren Sie „Die Woche“ doch gleich auf einer der gängigen Plattformen. Und hinterlassen Sie dort gerne eine Bewertung.

Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

Abspann

Über diesen Podcast

Jede Woche gibt es von der Redaktion des Fachmagazins und Onlineportals Pfefferminzia was auf die Ohren. Sie hören die wichtigsten Versicherungsthemen der Woche, die die Branche bewegt haben, garniert mit Trends, Tipps, Meinungen und Hintergundinfos. Schalten Sie ein – jeden Freitag neu!

von und mit Karen Schmidt, Andreas Harms

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