Jingle: Herzlich Willkommen zu „Die Woche SPEZIAL“ – einer Sonderausgabe des Pfefferminzia-Podcasts für Versicherungshelden. Mein Name ist Karen Schmidt. Und ich bin Andreas Harms, hallo! In unregelmäßigen Abständen widmet sich die Redaktion in diesen Podcasts einem bestimmten Thema. Dieses Mal: Arbeitskraftabsicherung!
Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu einer Spezialausgabe von „Die Woche“. Heute geht es darum, Arbeitskraft von Kunden richtig abzusichern. Sprich: Es geht um die Berufsunfähigkeitsversicherung. Folgende Themen dazu erwarten Sie in diesem Podcast:
Die Rating-Agentur Morgen & Morgen hat sich den BU-Markt genau angesehen.
Wir sprechen mit Jens Patze, Produktmanager Leben bei der Helvetia, über deren Berufsunfähigkeitsversicherung.
Ein Urteil regelt, was Kunden in einem Antrag auf eine Berufsunfähigkeitspolice angeben müssen, und was nicht.
Mit dem auf Berufsunfähigkeitsversicherungen spezialisierten Makler Guido Lehberg unterhalten wir uns über die Lage am BU-Markt und wichtige Kriterien für Tarife.
Und eine Umfrage zeigt, dass Deutschlands Führungskräfte erschöpft sind.
Aber bevor wir starten, geht an dieser Stelle ein Dank an den Sponsor dieses Specials – die Helvetia Leben.
Übergangsjingle
News 1
Die Rating-Agentur Morgen & Morgen hat sich den Markt für Berufsunfähigkeitsversicherungen genauer angesehen. Demnach verläuft das Neugeschäft eher schleppend, während im vergangenen Jahr das Neugeschäft noch um 10 Prozent gewachsen war. Als Grund dafür sieht man die schwierige finanzielle Lage der Privathaushalte, die unter anderem aus der hohen Inflation resultiert. Der Bestand bleibt jedoch mit rund 14,5 Millionen Policen konstant.
Die Anstrengungen der Versicherer, ihre BU-Produkte schon der sehr jungen Bevölkerung schmackhaft zu machen, scheinen aber zu fruchten. Über die Hälfte der Neuverträge in den vergangenen zwölf Monaten schlossen Kunden unter 30 Jahren ab. 2019 lag ihr Anteil noch bei 35 Prozent. Ebenfalls deutlich gestiegen ist der Anteil der Neuverträge mit einem Endalter von über 65 Jahren – von 52 auf 68 Prozent.
Hauptursache für Berufsunfähigkeit sind weiterhin Nervenkrankheiten mit einem Anteil von 34 Prozent. Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates sind auf Platz 2 bei knapp 20 Prozent der Fälle die Ursache. Auch bei den Gründen, warum Versicherer einen Antrag auf Leistung ablehnen, hat sich nicht viel geändert. Dass der Kunde sich nicht mehr meldet, steht mit knapp 40 Prozent weiterhin an der Spitze und ist sogar gegenüber dem Vorjahr noch leicht gestiegen. Der nicht erreichte BU-Grad von 50 Prozent ist mit rund 32 Prozent der zweithäufigste Grund für eine Ablehnung.
Übergangsjingle
Im Gespräch
Die Helvetia Versicherung will mit ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung vor allem junge Menschen erreichen. Und um das Angebot richtig flott und auf die Höhe der Zeit zu kriegen, enthält es auch eine Aktienkomponente. Wie das funktionieren soll, was einen guten Tarif ausmacht und warum ausgerechnet junge Leute schon abschließen sollten, das erklärt uns jetzt Jens Patze, Produktmanager Leben bei der Helvetia.
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News 2
Wer nicht gefragt wird, braucht auch nicht zu antworten. Das gilt offenbar auch für Versicherungsanträge. Denn wenn der Versicherer dort nicht ausdrücklich nach neurologischen Krankheiten fragt, muss der Antragsteller nicht einmal angeben, dass er an Parkinson erkrankt ist. Das stellte das Oberlandesgericht Dresden in einem Urteil fest.
Im Jahr 2022 hatte der Kläger, ein Autoverkäufer im Außendienst, Geld aus seiner Berufsunfähigkeitsversicherung beantragt. Dabei stellte sich heraus, dass er bereits seit mindestens 2015 Parkinson hatte, was aber nicht im Versicherungsantrag stand. Weshalb der Versicherer nicht zahlen und den Vertrag anfechten wollte. Das Gericht stellte sich auf die Seite des Versicherers – zumindest zum Teil.
Das Urteil besteht aus zwei Teilen. Da ist zum einen der Teil mit der nicht gestellten Frage nach Nervenkrankheiten. In diesem Punkt steht das Gericht auf der Seite des Kunden. Zwar müsse er Gesundheitsfragen im Antrag vollständig und wahrheitsgemäß beantworten, heißt es. Er dürfe dabei auch nicht werten oder etwas verschweigen. Aber das alles bezieht sich eben nur auf Fragen, die der Versicherer wirklich gestellt hat. Fragt er also nicht nach neurologischen Krankheiten (wie hier), muss der Kunde auch nicht ungefragt darauf hinweisen.
Doch da ist zum anderen der Teil mit dem Bewegungsapparat. Denn laut Gericht hätte der Kunde zwar nicht Parkinson, sehr wohl aber die damals schon eingeschränkte Beweglichkeit und Feinmotorik angeben müssen. Dass er das aber nicht tat, werteten die Richter als Arglist zusammen mit dem Vorsatz, den Versicherer zu täuschen. Diese Täuschung habe dazu geführt, dass der Vertrag zustande kam.
Übergangsjingle
Im Gespräch
Guido Lehberg ist der BU-Profi. Heißt: Er hat sich als Makler darauf spezialisiert, Arbeitskraft und Fähigkeiten seiner Kunden abzusichern. Also schauen wir doch mal, wie es derzeit so läuft. Wer schließt bei ihm ab? Wie alt sind die Kunden? Welche Probleme könnte es geben? Guido gibt die Antworten.
Übergangsjingle
News 3
Führungskräfte in deutschen Unternehmen sind erschöpft. 62 Prozent geben das in einer gemeinsamen Umfrage der Beratungsagentur Auctority und des Marktforschers Civey an. Führungskräfte sind demnach deutlich erschöpfter als der Durchschnitt der Beschäftigten mit 53 Prozent. Insbesondere die Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren gibt das an. 72 Prozent der Befragten fühlen sich demnach ziemlich ausgelaugt. Auch Frauen in Führungspositionen sind mit etwa 65 Prozent häufiger betroffen als Männer (60 Prozent).
Um hier Abhilfe zu schaffen, könnte Arbeitsteilung die Lösung sein. Jedenfalls sagen 61 Prozent, dass sie einem entsprechenden Modell mit geteilter Führung offen gegenüber stehen. „Führungskräfte haben denselben Stress wie alle anderen auch, dazu kommt aber eine Zusatzbelastung durch ständig zunehmende Aufgaben, Erwartungen und Verantwortung“, sagt Randolf Jessl, Geschäftsführer von Auctority und Mitautor der Studie. „Eine naheliegende, aber viel zu selten überhaupt ins Auge gefasste, Lösung ist es, diese Führungsverantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen”, so Jessl.
Thomas Wilhelm, Professor an der SDI Hochschule München und Mitautor der Studie, sieht in geteilter Führung einen idealen Ansatz, gleich mehrere Ziele unter einen Hut zu bringen. „Wer Führung teilt, entlastet nicht nur sich selbst, sondern fördert auch die Einsatzbereitschaft und die Entwicklungsmöglichkeiten im Team. Umgekehrt gilt: Die erschöpfte Führungskraft verschleißt und erschöpft auch ihr Team“, so Wilhelm.
Führung der Zukunft ist keine „One-Person-Show“, so sein Fazit.
Abspann
So, und das war es mit diesem Pfefferminzia Sonder-Podcast. Ihnen schwebt ein weiteres Thema vor, dem wir uns mal im Detail widmen sollen? Dann schreiben Sie uns das gerne unter redaktion@pfefferminzia.de
Ansonsten hören wir uns beim nächsten Podcast wieder. Bis dahin gilt: Machen Sie’s gut!