Die Woche #181 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden
Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 181 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 17. Mai 2024.
Und diese Themen haben wir heute für Sie: • Im Schmolltalk geht es um unser Format Lunch-Talk. • Mit Konrad Schmidt sprachen wir über seinen Wechsel von der BBG Betriebsberatung zur VFM Gruppe. • Und in den News der Woche sehen die Versicherer den neu aufgeflammten Streit um das Rentenpakelt II mit Sorge. Wir haben mal ins neue Grundsatzprogramm der CDU geschaut und herausgepickt, was sie in Sachen Altersvorsorge so vorhat. Das Analysehaus Fralytics hat den Kundenservice der deutschen KFZ-Versicherer abgeklopft. Und das Institut der Deutschen Wirtschaft hat mal ausgerechnet, wie viel der Fachkräftemangel Deutschland eigentlich kostet.
Aus der Redaktion (#Schmolltalk) Heute geht es um unser Koch-Format, den Lunch-Talk. https://www.pfefferminzia.de/lunch-talk/
Im Gespräch Mit Konrad Schmidt, VFM Gruppe 19 Jahre lang war Konrad Schmidt Teil des Teams der BBG Betriebsberatungsgesellschaft, seit 2018 als Geschäftsführer. Vor allem in seiner Rolle als Chef-Organisator der Finanzmesse DKM war er bekannt und respektiert. Dann im Frühjahr 2023 der Paukenschlag: Schmidt werde die BBG Ende des Jahres verlassen. Ein paar Monate später wurde bekannt: Der Maklerverbund VFM aus dem oberfränkischen Pegnitz wird der neue Arbeitgeber sein. Und so ist es nun auch. Als Prokurist betreut Schmidt seit Jahresanfang unter anderem das Produktpartnermanagement und ist für sämtliche Veranstaltungsformate der VFM verantwortlich. Wir haben Schmidt gefragt, wie sein Neustart verlaufen ist und welche Ziele er sich vorgenommen hat.
Die News der Woche Aktuell streitet die Ampel-Koalition wieder über ein eigentlich schon abgehaktes Projekt: das Rentenpaket II. Die deutschen Versicherer sehen das mit Sorge. Denn sie glauben, dass die Bundesregierung den Streit über die gesetzliche Rente missbrauchen wird, um andere Reformvorhaben zu blockieren.
„Das Rentenpaket II darf nicht zum Faustpfand für die Reform der betrieblichen und privaten Vorsorge werden“, warnt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Man erwarte, dass die Koalition die Betriebsrentenreform und die lange angekündigte Überarbeitung der privaten Altersvorsorge vorantreibe – und zwar ungeachtet der konkreten Ausgestaltung des Rentenpakets II.
„Am Ausbau der kapitalgedeckten Zusatzvorsorge führt kein Weg vorbei“, so Asmussen weiter. Denn für die meisten Menschen reiche die gesetzliche Rente schon heute nicht aus, um ihren Lebensstandard im Alter zu sichern. „Maßnahmen, um die Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung zu erhöhen, sind losgelöst von der Frage, wann die Menschen künftig in Rente gehen können“, sagt Asmussen.
Auch die geförderte private Altersvorsorge brauche nach mehr als 20 Jahren ohne Änderungen dringend neue Impulse. „Die Vorarbeit der Fokusgruppe darf nicht versanden, sondern sollte noch in dieser Legislaturperiode in eine Reform münden“, fordert der GDV-Hauptgeschäftsführer. Die Versicherer setzten sich dabei für den Erhalt lebenslanger Leistungen und Mindestgarantien ein. „Beides sind Kernelemente der Alterssicherung – und sollen es auch bleiben.“
Jingle Wir bleiben beim Thema Altersvorsorge, wechseln aber die Partei. Es geht nämlich um die CDU. Die feierte vom 6. bis 8. Mai nämlich ihren 36. Parteitag im Berliner Estrel Congress Center. Die Delegierten bestätigten nicht nur Friedrich Merz als Parteivorsitzenden, sondern verabschiedeten auch ein neues Grundsatzprogramm, das sich unter anderem damit befasst, wie Rente und Altersvorsorge nach Ansicht der Partei künftig gestaltet werden sollten.
Also los. Bei der gesetzlichen Rente pocht die CDU auf Leistungsgerechtigkeit: „Wer gearbeitet hat und Beiträge gezahlt hat, muss mehr haben als jemand, der dies nicht getan hat“, heißt es da. Daher soll sichergestellt werden, dass Menschen, die 45 Jahre lang zum Mindestlohn gearbeitet und entsprechende Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt haben, eine gesetzliche Rente bekommen, die „deutlich oberhalb der Grundsicherung im Alter“ liegt. Zeiten für die Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen sollen bei den 45 Jahren berücksichtigt werden.
Damit die Rente auch vor dem Hintergrund der alternden Bevölkerung finanzierbar bleibt, müsse nach Ansicht der CDU die Lebensarbeitszeit weiter steigen. Die Regelaltersgrenze sollte an die Lebenserwartung gekoppelt werden. Gleichzeitig müsse berücksichtigt werden, dass viele Menschen aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeit gar nicht bis zur Regelaltersgrenze ausüben können.
Da die gesetzliche Rente in vielen Fällen nicht reichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu halten, sei eine private Vorsorge erforderlich. Die CDU plädiert hier für eine verpflichtende kapitalgedeckte Altersvorsorge. Eine bereits bestehende kapitalgedeckte Altersvorsorge soll dabei berücksichtigt werden, und Menschen mit geringem Einkommen sollen staatliche Zuschüsse für die Pflicht-Vorsorge erhalten.
Darüber hinaus ist nach Ansicht der CDU mehr Flexibilität beim Übergang vom Arbeitsleben in die Rente erforderlich. Vor allem müsse das Arbeiten im Alter attraktiver werden – Stichwort Fachkräftemangel. Im Rahmen einer sogenannten Aktivrente sollen Menschen, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben, aber weiterarbeiten möchten, ihr Gehalt bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei erhalten.
Jingle Die Analysefirma Fralytics hat mithilfe ihres Mystery-Shopping-Algorithmus den Kundenservice von KFZ-Versicherern untersucht. Dazu hat sie Anfragen an 75 Versicherungsgesellschaften verschickt. Als Indikator für gut handelnden Kundenservice dienten die Antwortraten und Reaktionszeiten der Versicherer sowie die inhaltliche Qualität der Antworten.
Die Antwortraten lagen durchschnittlich bei 72 Prozent. 21 der angeschriebenen Versicherer haben überhaupt nicht geantwortet. Bei den Reaktionszeiten gab es große Unterschiede, auch abhängig von der Art der Anfrage.
Zum Beispiel benötigte die WGV Himmelblau im Extremfall 223 Stunden, also mehr als neun Tage. Die schnellsten Reaktionen von der DA Direkt kamen schon nach rund 15 Minuten. Die durchschnittliche Reaktionszeit von Versicherungsrückfragen für Fahrzeuge mit Verbrennermotor lag bei 42 Stunden und für E-Fahrzeuge bei 51 Stunden.
Insgesamt zeichneten sich 24 Versicherer durch herausragendes Serviceverhalten aus. Sie lieferten Antworten innerhalb von 48 Stunden und überzeugten im Durchschnitt mit einer hohen inhaltlichen Qualität. 19 Gesellschaften landeten im Mittelfeld. Elf KFZ-Versicherern testierte Fralytics nur unzureichenden Service.
Jingle Auf dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen derzeit etwa 573.000 qualifizierte Arbeitskräfte. Das hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) ausgerechnet. Diese sogenannte Fachkräftelücke beschreibt die Zahl Erwerbstätiger, die Unternehmen gerne beschäftigen würden, aber aufgrund des Mangels nicht beschäftigen können. Und deren Zahl ist laut IW seit 2010 deutlich gestiegen.
Das wirkt sich natürlich auf die Produktion aus. Unter Produktionspotenzial sind – einfach ausgedrückt – alle Güter und Dienstleistungen zu verstehen, die eine Volkswirtschaft herstellen kann. Allein durch das erhöhte Arbeitsangebot würde das in diesem Jahr um 0,8 Prozent steigen. Geht man jedoch davon aus, dass mit mehr Erwerbstätigen die Unternehmen auch mehr investieren und der Kapitalstock ebenfalls um 1,2 Prozent steigt, so würde das Produktionspotenzial sogar um 1,1 Prozent steigen. Das entspricht laut der Studie knapp 49 Milliarden Euro.
Da das IW mit einem weiteren Anstieg der Fachkräftelücke rechnet, dürften die Kosten für den Fachkräftemangel zunehmen. Im Jahr 2027 würden sie sich auf 74 Milliarden Euro belaufen (in heutigen Preisen, mit proportionalem Anstieg des Kapitalstocks). Die tatsächlichen Kosten dürften nach Ansicht des Instituts allerdings noch höher ausfallen.
Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Abonnieren Sie „Die Woche“ doch gleich auf einer der gängigen Plattformen. Und hinterlassen Sie dort gerne eine Bewertung.
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
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