Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche #156 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 156 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 03. November 2023.

Und diese Themen haben wir heute für Sie: • Wir sprachen mit Christian Nuschele von Standard Life über Inflation, hohe Zinsen und die Arbeit der Fokusgruppe Altersvorsorge. • Und in den News der Woche sind Lebensversicherer nicht sonderlich gut auf einen Billionentransfer vorbereitet. Die IG Metall schmettert das Sozialpartnermodell ab. Gestresste Arbeitnehmer wünschen sich die Vier-Tage-Woche. Und eine Untersuchung des GDV zeigt, dass die Reparatur von Elektroautos viel teurer ist, als die von Verbrennern.

Aus der Redaktion Neue Poddistruktur und Grund dafür Highlights der DKM Durchblick Frauen und Geld Scholles Wasserleitungen

Im Gespräch Mit Christian Nuschele, Standard Life Die Inflation hat sich nach ihren Spitzenwerten bei knapp 9 Prozent wieder etwas beruhigt, dafür liegen die Zinsen verhältnismäßig hoch. So etwas geht auch an Fondspolicen nicht spurlos vorbei, sei es in der Sparphase, aber auch in der Rentenphase. Wir haben auf der DKM einmal bei Christian Nuschele nachgefragt, was sich ändert und was nun zu tun ist und wie er im Übrigen die Arbeit der Fokusgruppe Altersvorsorge einordnet. Er ist Vertriebschef bei Standard Life in Deutschland und Österreich.

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Die News der Woche Wenn die Prognose des Capgemini Research Institute stimmt, haben die Lebensversicherer noch einiges an Arbeit vor sich. Denn laut dem neuen „World Life Insurance Report 2023“ stehen sie vor einem enormen Wandel, auf den sie nur schlecht vorbereitet sind. Nicht weniger als der größte generationenübergreifende Vermögenstransfer der Geschichte startet demnächst. Sprich: Erben und Schenken auf Nachkommen kommen schwer in Mode.

Die Ausgangslage: Derzeit besitzen über 65 Jahre alte Versicherungsnehmer 40 Prozent des verwalteten Vermögens sämtlicher Versicherer. Allein bei den 40 größten Lebensversicherern beläuft sich das weltweit auf 7,8 Billionen US-Dollar. Laut Studie geht diese Summe bis 2040 auf Begünstigte über. 5,5 Billionen Dollar davon gehen an mindestens 50-Jährige oder Ältere.

Mehr als 44 Prozent der über 50-jährigen wohlhabenden und reichen Kunden erwarten, dass ihre Versicherer Dienstleistungen anbieten, die von Wellness-Initiativen bis hin zum betreuten Wohnen reichen. Deshalb hat Alexander Pusch, Analyst bei Capgemini, einen Tipp: Lebensversicherer sollten mit Unternehmen zusammenarbeiten, die hauptsächlich Senioren betreuen. Auf diese Art könnten sie „Lücken bei Kompetenzen in Kernbereichen“ schließen und passende Dienstleistungen mit Mehrwert entwickeln.

Hier sind vier Dinge, die die Befragten von Versicherern erwarten. • 76 Prozent möchten Wellness-Angebote, die die Lebensqualität der Älteren heben, und Beratung von Familien und Begünstigten. 62 Prozent der Lebensversicherer sind darauf vorbereitet. • 75 Prozent verlangen medizinische Hilfe und Online-Konsultation, was nur 59 Prozent bislang bieten können. • 63 Prozent suchen nach Besteuerungs- und Nachlassplanung, auch rechtzeitig zusammen mit den Begünstigten. Das können nur 31 Prozent der Versicherer leisten. • Und 62 Prozent verlangt es nach betreutem Wohnen, damit Ältere ihre Lebensqualität behalten können und zugleich die Familien entlastet werden. Darauf sind aber nur 34 Prozent der Versicherer vorbereitet.

Die Schere zwischen Wünschen und konkreten Fähigkeiten ist sichtlich groß. Um die Probleme zu lösen und die Zukunft zu meistern, können Versicherer zunächst Daten verarbeiten, abgleichen und zusammenführen. So erhalten sie eine einheitliche Sicht auf den Kunden, und ihre Mitarbeiter können dann mithilfe Künstlicher Intelligenz genau zugeschnittene, also „hyperpersonalisierte“ Beratung anbieten. Allerdings verfügen nur 21 Prozent der Versicherer über die Werkzeuge für moderne Datenanalysefunktionen, bemängelt man bei Capgemini.

Jingle Ach ja, die Gewerkschaften. Nicht ganz unwichtig, aber manchmal auch nicht ganz einfach. Zum Beispiel die IG Metall, denn die lehnt das sogenannte Sozialpartnermodell nun definitiv ab. Das entschied der Gewerkschaftstag mit Zweidrittelmehrheit.

Wir erinnern uns: Grundlage des Sozialpartnermodells ist das Betriebsrentenstärkungsgesetz der Großen Koalition. Demnach brauchen sich Arbeitgeber im Rahmen einer betrieblichen Altersversorgung, kurz bAV, nicht mehr auf garantierte Renten festzulegen. Es reicht, wenn sie bestimmte Beiträge zusichern. Das soll mehr Spielraum in der Geldanlage ermöglichen, beispielsweise auch den Kauf von Aktienfonds.

Doch bei der IG Metall mag man diesen Gedanken nicht und stört sich vor allem an der Aktienkomponente. Und wie die zahlreichen Anträge aus Geschäftsstellen nahelegen, verwechseln die Gewerkschaftler mal wieder eine langfristige Aktienanlage mit Spekulation. Ist nämlich ein kleiner Unterschied. Doch der hat sich in der IG Metall offenbar noch nicht herumgesprochen. Ein Beispiel? Gerne. Die Geschäftsstelle Potsdam betont, dass „Sicherheit und Planbarkeit bei der Altersvorsorge äußerst wichtig“ seien und lehnt deshalb nicht nur das Sozialpartnermodell ab, sondern fordert: „Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung dürfen nicht in spekulative Anlagefonds fließen. Mit Rentenbeiträgen spekuliert man nicht – jetzt nicht und auch in Zukunft nicht!“ Aber wie schon gesagt: Das hatte auch niemand vor.

Für wichtiger hält man es stattdessen, Achtung!, die gesetzliche Rente zu stärken. Das Konzept namens „Soli-Rente-Plus“ zielt in genau diese Richtung. Demnach sollen Versicherte und Arbeitgeber einfacher zusätzlich in die gesetzliche Rente einzahlen können. Das soll die Anwartschaften erhöhen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen müsse man mit der Deutschen Rentenversicherung Bund und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales erarbeiten. Und vielleicht kann man in dem Rahmen auch mal über die demografische Entwicklung in Deutschland reden. Denn die scheint bei der IG Metall nicht allzu geläufig zu sein.

Jingle Technologischer Fortschritt, hohe Flexibilität am Arbeitsplatz und neue Arbeitsmodelle haben die Art und Weise, wie wir arbeiten, in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Die mentale Gesundheit kann mit diesem Wandel aber offenbar nicht immer Schritt halten. Denn 61 Prozent der Deutschen stufen ihr Stressempfinden als hoch oder sogar sehr hoch ein.

Das hat Swiss Life Deutschland anhand einer repräsentativen Umfrage herausgefunden. Bedeutsam ist das hohe Stresslevel deshalb, weil psychische Erkrankungen die häufigsten Auslöser für eine Berufsunfähigkeit sind. Bei Swiss Life betrifft das etwa 39 Prozent der laufenden BU-Leistungsfälle.

Was können Arbeitgeber also machen, um das Stresslevel zumindest auf der Arbeit zu reduzieren? Die Befragten waren sich mit 76 Prozent einig, dass die Sicherheit, im Rentenalter finanziell selbstbestimmt leben zu können, ihren Stresslevel im Job senken würde. Den zweiten Rang nimmt die Vier-Tage-Woche bei vollem Arbeitsentgelt ein. Für 39 Prozent wäre auch eine unbezahlte Auszeit in Form eines Sabbaticals eine Möglichkeit zur Stressreduktion. Wenn es keine finanziellen Auswirkungen gäbe, würden 72 Prozent der Befragten zudem gerne früher in Rente gehen.

„Beim aktuellen Fachkräftemangel könnten Arbeitgeber mit speziellen Angeboten für die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden viele Vorteile erzielen“, sagt Stefan Holzer, Leiter Versicherungsproduktion und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland. Und weiter: „Diese Investitionen würden sich nicht nur positiv auf das psychische und physische Empfinden der Belegschaft auswirken, sondern auch das Risiko von langwierigen Krankheiten oder Berufsunfähigkeit minimieren.

Jingle Das ist wahrscheinlich nicht im Sinne des Erfinders, es ist aber nun mal so: Es ist deutlich teurer, ein elektrisches Auto zu reparieren als ein klassisches. Das meldet der Branchenverband GDV. Im Schnitt 30 bis 35 Prozent mehr müssen E-Auto-Besitzer berappen, wenn ihr Wagen in die KFZ-Werkstatt muss.

Aber warum ist die Reparatur so viel teurer? Dazu ermittelte Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer des Allianz Zentrums für Technik, folgende Hauptursachen:

  1. Hohe Kosten durch beschädigte Akkus bei noch unzureichenden Tauschkriterien, Diagnose- und Reparaturmöglichkeiten
  2. Noch starke Unsicherheit, wie man mit beschädigten E-Autos richtig umgeht. Manchmal lagert man sie zu lange in Quarantäne oder verursacht durch Vorsichtsmaßnahmen in Tauchbädern von Löschcontainern Totalschäden
  3. Lange Standzeiten und hohe Stundenverrechnungssätze in Werkstätten

„Wir haben mehr als 125 Jahre Erfahrungen mit Verbrennern, aber nur rund zehn Jahre mit modernen Elektrofahrzeugen“, sagt Lauterwasser. Mit Blick auf Werkstätten, Abschleppunternehmen, Feuerwehren und Gutachtern fehlten deshalb noch Erfahrung und bewährte Verfahren im Umgang mit schwer beschädigten Elektroautos. Angesichts des zu erwartenden Wachstums besteht Lauterwassers Ansicht nach deshalb deutlicher Handlungsbedarf.

Musikalischer Übergangsjingle Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Wir hoffen, Ihnen gefällt die neue Struktur. Verraten Sie es uns doch unter redaktion@pfefferminzia.de

Ansonsten hören wir uns am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

Abspann


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Über diesen Podcast

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von und mit Karen Schmidt, Andreas Harms

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