Die Woche #145 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden
Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 145 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 18. August 2023.
Und diese Themen haben wir heute für Sie: • Wir sprachen mit Johannes Neder, der seit März im Vorstand der Maklergenossenschaft Vema sitzt. • In den News der Woche zerpflückt eine Gruppe von Wirtschaftsexperten die Rentenpläne der Regierung. Der Fondsverband BVI hat in einer Studie ermittelt, dass ein Provisionsverbot die Rendite von Anlageprodukten nicht erhöht. Der Beruf des Versicherungsvertreters genießt nach wie vor kaum Ansehen. Und eine Umfrage zeigt, dass viele Deutsche offen sind für eine Anlageberatung, die eine Künstliche Intelligenz durchführt. • In unserem Format „Lass mal reden“ stehen uns Daniel Berger und Jan Meurer vom Cyberversicherer Cogitanda Rede und Antwort. • Und für unser Schwerpunktthema für den Monat August, Ruhestandsplanung, sprachen wir mit IVFP-Geschäftsführer Michael Hauer über die richtigen Ruhestandsstrategien für Frauen.
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Im Gespräch Mit Vema-Vorstand Johannes Neder Im März trat Johannes Neder neben Andreas Brunner und Hermann Hübner als drittes Mitglied in den Vorstand der Maklergenossenschaft Vema ein. Was hat er seitdem getan, und wo will er hin? Wo sieht er die Vema in einem Pool-Umfeld, das kräftig in Bewegung geraten ist? Und warum hat er seinen ursprünglich gelernten Beruf nicht beibehalten? Fragen wir ihn doch mal. Dazu eine kurze Anmerkung. Gestern flatterte die Nachricht herein, dass die Vema mit dem Maklerpool BCA zusammenarbeitet und sozusagen Produkte tauscht, unter anderem um sich das Investmentgeschäft zu erschließen. An dieser Stelle Respekt an Herrn Neder – er hat professionell dichtgehalten und nichts vorab rausgelassen.
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Die News der Woche Der wissenschaftliche Beirat von Wirtschaftsminister Robert Habeck hat an eben jenen einen Brandbrief geschrieben. Der Beirat besteht aus 41 Wirtschaftsexperten, die den Minister ehrenamtlich in Fachfragen beraten. Thema des Briefes ist die Rentenpolitik der Regierung, und es geht um drei Punkte.
Erstens, das Mindestsicherungsniveau Der Beirat „warnt eindringlich davor“, das Niveau von 48 Prozent für alle Einkommensgruppen halten zu wollen. Denn das hatte ja die Regierung im Koalitionsvertrag versprochen. Doch dann müsste in den 2040er Jahren schon die Hälfte des Bundeshaushalts in die Rente fließen. Stattdessen solle man Prioritäten setzen, findet dder Beirat. Wie die aussehen sollten, lässt er zwar offen. Es ist jedoch anzunehmen und wäre auch sozial, dass der Beirat die Grenze nur noch für Geringverdiener gelten lassen will und insbesondere bei Gut- und Topverdienern Abschläge bevorzugt.
Zweitens, das Renteneintrittsalter Ja, bis 2030 soll das Eintrittsalter auf 67 Jahre steigen. So weit, so bekannt. Allerdings hebelt die „Rente mit 63“ diesen Plan aus. Denn wie der Beirat feststellt, nutzen derzeit rund 260.000 Menschen pro Jahr diese Regelung zum Frühausstieg. Das ist fast jeder dritte Neurentner. Deshalb ist für die Experten die Rente mit 63 „aus gesamtwirtschaftlicher Sicht eine höchst problematische Regelung“. Wenn die Ampel trotzdem an ihr festhalten will, dann sollte sie – analog zum Mindestsicherungsniveau – Prioritäten setzen. Früher in Rente sollen nur jene gehen dürfen, „die gesundheitlich und/oder einkommensmäßig weniger privilegiert sind“. Ein bisschen zugespitzt sind das: die Armen und Kranken.
Drittens, Altersvorsorge mit Aktien Grundsätzlich findet es der Beirat in Ordnung, dass die Regierung weniger Umlage und mehr Investmentvermögen mit Aktien will. Allerdings sollte der Schwerpunkt nicht auf einem „öffentlich verantworteten Fonds“ liegen, wie es das Generationenkapital ja sein soll. Internationale Erfahrungen hätten gezeigt, dass solche Fonds nur unterdurchschnittliche Renditen abwerfen. In seinem Lösungsvorschlag outet sich der Expertenrat als Fan der Betriebsrente. Sie sollte man stärken und vor allem über eine Standardbetriebsrente auf kleinere und mittlere Unternehmen ausweiten.
Jingle Steigen die Produktrenditen für Privatanleger, wenn man Provisionen verbietet? Was für EU-Kommissarin und Provisionsgegnerin McGuinness offenbar klare Sache ist, ist für den Investmentverband BVI eine eher absurde These. Und wie der Verband jetzt in einer Studie ermittelt hat, steigen die Renditen eben nicht, wenn man Provisionen verbietet. Ganz im Gegenteil verhindert so ein Verbot sogar, dass sich Privatanleger über Investmentfonds an den Finanzmärkten beteiligen – was ihre Renditen am Ende sogar senkt.
Die Logik dahinter: Wer keine Investmentfonds kauft, legt entweder gar kein Geld an oder ist auf Zinsen von Banken angewiesen. Und die liegen nun mal niedriger als die Renditen am Kapitalmarkt. Mit ihrer Kleinanlegerstrategie will die EU-Kommission aber Kleinanleger eigentlich dazu bringen, ihr Geld an den Kapitalmärkten anzulegen. „Die EU-Kommission untergräbt mit dem Vorschlag eines Provisionsverbots ihre eigenen Ziele“, stellt deshalb BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter nüchtern fest.
Für die Studie hat der BVI jene beiden Märkte ausgewertet, auf denen Provisionen auf Finanzprodukte bereits seit rund zehn Jahren verboten sind: das Vereinigte Königreich und die Niederlande. Und ja, Anleger zahlen dort durchaus geringere Kosten. Doch diese Preisvorteile werden durch andere Effekte wieder aufgehoben. Solche anderen Effekte könnten Vertriebskosten sein, die eben nicht über Provisionen, sondern separat gezahlt werden. Außerdem entsteht eine Beratungslücke bei jenen Haushalten, die sich keine Beratung leisten können oder wollen – und das drückt bei ihnen die Renditen.
Dazu ein paar Zahlen aus der Studie: Nachdem Provisionen in UK und den Niederlanden vor zehn Jahren verboten wurden, stiegen die vierteljährlichen Portfoliorenditen dort um nicht eben üppige 0,04 Prozentpunkte. In den Niederlanden auf 0,57 Prozent und im Königreich auf 0,33 Prozent pro Quartal. Parallel dazu senkten die Privathaushalte ihre Sparbeiträge in Investmentfonds um 336 Euro im Jahr. Unterstellt man für diese Fonds eine jährliche Rendite von 6 Prozent, entgehen jedem Haushalt auf 30 Jahre hochgerechnet rund 20.000 Euro an Gewinn.
Jingle Es ist ja irgendwie ein Bild, an das man sich schon gewöhnt hat. Und trotzdem ist es in dieser Deutlichkeit wieder ziemlich unschön. Aber Versicherungsvertreter ist jener Beruf mit dem geringsten Ansehen in Deutschland. Das geht aus der aktuellen DBB Bürgerbefragung hervor. Für die holte das Umfrageinstitut Forsa im Auftrag des DBB Beamtenbund und Tarifunion die Meinung von 2.008 repräsentativ ausgewählten Menschen ein.
In einem Teil dieser Umfrage ging es wie immer darum, welche Berufe welches Ansehen in der Bevölkerung genießen. Wobei der Wert ausdrückt, bei wie vielen Befragten das Ansehen hoch ist. Bemängeln lässt sich dabei allerdings, dass Forsa lediglich nach „Versicherungsvertretern“ fragt – und eben nicht nach Versicherungsmaklern oder allgemein Versicherungsvermittlern.
Wie bereits erwähnt landet der Versicherungsvertreter mit lediglich 8 Prozent auf dem letzten Platz, den er auch in den Jahren zuvor stets einnahm. Neu ist allerdings, dass er ihn in diesem Jahr mit Mitarbeitern aus Werbeagenturen teilen muss, die ebenfalls nur bei 8 Prozent der Befragten gut wegkamen. Ganz vorn hingegen landen – ebenfalls wie in den Jahren zuvor – die Feuerwehrleute mit 94 Prozent. Gefolgt werden sie von Krankenpflegern mit 89 Prozent und Ärzten mit 85 Prozent.
Jingle Eine Künstliche Intelligenz berät zum Thema Finanzen? Das finden viele Bürger gar nicht so verkehrt. Gut, mehr als die Hälfte der Sparerinnen und Sparer hierzulande lehnen es ab, dass eine KI ihre Anlageberatung übernimmt. 19 Prozent sehen sie aber als Ergänzung zum Menschen an. 11 Prozent würden die Technik einem menschlichen Berater vorziehen, weitere 11 Prozent sehen beide gleichberechtigt nebeneinander und 4 Prozent setzen bereits KI zum Beratungszweck ein.
Das hat die repräsentative Studie „Teambank-Liquiditätsbarometer“ ergeben. Für sie befragte der Marktforscher Yougov mehr als 3.000 Bürger im Alter von 18 bis 79 Jahren. Weiteres Ergebnis: Je jünger die Zielgruppe, desto höher ist die Akzeptanz von KI im Finanzwesen. Ein Drittel der unter 30-Jährigen empfindet eine KI-Beratung als besser oder gleich gut wie eine menschliche. Bei den über 50-Jährigen sehen das aber nur 14 Prozent so.
Aber: Damit sich die Verbraucher bei der KI-Finanzberatung wohlfühlen, müssen die Anbieter laut 34 Prozent der Befragten vor allem den Schutz vor Manipulation sicherstellen. Außerdem darf das Angebot nichts kosten (33 Prozent), sollte transparent sein (30 Prozent) und Datenschutz sicherstellen (29 Prozent). Auch würden 32 Prozent nur einer KI-gestützten Beratung zustimmen, wenn jederzeit eine Fachkraft für Rückfragen hinzugezogen werden kann. Zudem wollen 30 Prozent, dass die Ergebnisse der KI noch einmal durch einen Menschen überprüft werden.
Lass mal reden Mit Daniel Berger und Jan Meurer von Cogitanda Für unser neues Talk-Format „Lass mal reden“ haben wir Daniel Berger und Jan Meurer vom auf Cyberschutz spezialisierten Versicherer Cogitanda zu Gast. Die beiden erklären, wer Cogitanda überhaupt ist und warum man Cyberversicherungen braucht. Und dann stellen sie ein neues und ziemlich originelles Produkt vor.
Das Schwerpunktthema Im August: Ruhestandsplanung Braucht es eine andere Ruhestandsplanung für Frauen? Schließlich werden sie statistisch gesehen älter als Männer, verdienen weniger und arbeiten öfter in Teilzeit. Nein, meint Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung, kurz IVFP. Frauen brauchen keine andere Ruhestandsplanung, sondern überhaupt mal eine. Denn daran hapert es leider heutzutage immer noch. Wie ein Konzept dann aussehen könnte, erklärt Hauer im jetzt folgenden Gespräch.
Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt. Und hinterlassen Sie gerne auch gleich eine Bewertung.
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
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