Die Woche #137 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden
Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 137 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 26. Mai 2023.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
• Wir sprachen mit Florian Kümper, Chef und Mitgründer des Maklerpools Finanzritter, über die Ambitionen des jungen Unternehmens im stark umkämpften Pool-Markt.
• In den News der Woche beschäftigt uns, was der taufrische Gesetzesentwurf zur EU-Kleinanlegerstrategie für die Versicherungsbranche bedeuten könnte. Die Assekurata hat zusammengetragen, was eine Pflegezusatzversicherung kostet. Bei der Barmer ist der Krankenstand kräftig nach oben geschnellt. Und eine aktuelle Analyse zur Schaden- und Unfallversicherung offenbart, dass vor allem die Wohngebäude- und KFZ-Versicherer unter einem erheblichen Druck stehen.
• Wir haben wieder einen „Rechtsschutztipp des Monats“ in Zusammenarbeit mit Milan Jarosch von der DMB Rechtsschutz-Versicherung für Sie.
• Und für unser Schwerpunktthema für den Monat Mai, „Nachhaltigkeit“, sprechen wir mit der Maklerin Veronika Podzins darüber, wie sie Frauen bei ihren Finanzen hilft. Und was die Männer dazu sagen.
Im Gespräch Mit Florian Kümper, Finanzritter Florian Kümper ist schon seit über 15 Jahren Versicherungsmakler – doch was ihm der Markt in Sachen Maklerverwaltungsprogramm alles so anzubieten hatte, gefiel ihm irgendwo nicht so richtig. Also machte er sich 2015 mit ein paar vewegenen Mitstreitern daran, ein eigenes Maklerverwaltungsprogramms auf die Beine zu stellen. Wie sich aus einer „Dachboden“-Idee ein Maklerpool mit hohen Ambitionen entwickeln konnte und wie sich das Unternehmen Finanzritter im „Haifisch-Becken“ Pool-Markt behaupten möchte, darüber sprechen wir jetzt mit Florian Kümper. Übrigens: Wenn Sie mehr über Finanzritter erfahren möchten, schauen Sie doch einfach bei der Roadshow am 26. und 27. Juni in Köln vorbei. Pfefferminzia wird dort ebenfalls mit einem Stand vertreten sein. Den Link zur Anmeldung finden Sie in den Shownotes: https://finanzritter.com/finanzritter-roadshow2023
Die News der Woche Spätestens seit Mittwoch ist klar: Ein generelles Provisionsverbot für die Vermittlung von Finanz- und Versicherungsprodukten wird es vorerst nicht geben – trotzdem steht die Finanz- und Versicherungsbranche in der Pflicht, sich zu wappnen. Das meinen jedenfalls Jochen Kindermann und Udo Pickartz von der Wirtschaftskanzlei Simmons & Simmons.
Speziell mit Blick Versicherungsprovisionen wartet der Gesetzesentwurf zur EU-Kleinanlegerstrategie mit einigen Neuerungen auf, wie die beiden Analysten betonen. So schreibt die von EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness präsentierte Richtlinie vor, dass die Kunden künftig zu den direkten und indirekten Kosten der Produkte und Anlagen informiert werden müssen. Neu ist dabei die Pflicht, über die Kosten auch jährlich zu informieren. „Nach unserer Ansicht bedeutet dies, dass sich nicht nur die Produktinformationsblätter, sondern auch die Wert- und Performancemitteilungen werden ändern müssen“, stellen Kindermann und Pickartz klar.
Hier werde es interessant sein, wie die entsprechenden Kosten auszuweisen und zu berechnen sind, da insbesondere bei Lebensversicherungen eine Verteilung von Kosten über einen Teil der Laufzeit stattfinde, geben die Autoren zu bedenken. Wie bei jeder Richtlinie stelle sich ferner die Frage, wie die Umsetzung in nationales Recht aussehe und ob eine uneinheitliche Umsetzung dem erklärten Ziel der EU, den EU-Kapitalmarkt zu vereinheitlichen und zu stärken, nicht entgegenlaufe.
Und weiter: Auch wenn ein generelles Provisionsverbot für die Vermittlung von Finanz- und Versicherungsprodukten nicht in die EU-Richtlinie integriert wurde, stehe die Finanz- und Versicherungsbranche in der Pflicht, sich zu wappnen, so die Forderung der Experten. Denn: Die EU-Kommission habe klargemacht, dass die im Vorfeld durchgeführte Konsultation durchaus Argumente für ein generelles Provisionsverbot geliefert hätten. Drei Jahre nach Inkrafttreten der neuen Regeln will die Kommission prüfen, ob die gewünschten Verbesserungen eingetreten sind. „Sollte es weiter aus ihrer Sicht verbraucherschädliche Praktiken geben, könnte ein generelles Provisionsverbot also spätestens in drei Jahren auf den Weg gebracht werden“, so die Autoren. Unternehmen der Finanzbranche sei vor diesem Hintergrund zu raten, das Thema anzugehen und sich frühzeitig Gedanken über ein generelles Provisionsverbot zu machen. „Es geht einerseits darum, für sich zu definieren, wie Beratung künftig ausgestaltet wird und welchen Stellenwert unabhängige Beratung haben soll. Andererseits werden sich auch diverse Dokumentationsprozesse ändern müssen“, so der Appell der Rechtsexperten.
Jingle Bei der Rating-Agentur Assekurata schüttelt man verständnislos die Köpfe. Und zwar darüber, dass sich offenbar nicht sonderlich viele Menschen in Deutschland dagegen versichern, zum Pflegefall zu werden. Schließlich kostet es viel Geld, sich pflegen zu lassen. Laut Verband der Ersatzkassen (VDEK) beträgt zum Beispiel die Lücke zwischen den tatsächlichen Kosten für stationäre Pflege und dem, was die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt, im bundesweiten Durchschnitt 2.468 Euro. Im Vorjahr waren es noch 2.179 Euro.
Doch trotz solcher Lücken, hatten Ende 2021 lediglich 5,3 Prozent beziehungsweise 4,4 Millionen Menschen eine zusätzliche Versicherung für den Pflegefall abgeschlossen. Bei Assekurata vermutet man – nicht ganz abwegig –, dass das an den Versicherungsprämien liegt. Die Deutschen sparen halt gern, vor allem an Dingen, die noch so weit in der Zukunft liegen und so vage sind wie der Pflegefall.
Weshalb die Analysten der Sache in einer Studie auf den Grund gegangen sind. Sie ermittelten, wie teuer so ein zusätzlicher Pflegschutz wirklich ist. Dazu unterscheiden sie die drei Arten der Versicherung: Pflegekostentarife (Kostenzuschüsse), Pflege-Bahr (Tagegeld) und Pflegetagegeld (Tagegeld). Wobei sie betonen, dass sich mit einer Pflegetagegeldversicherung gleichwohl ambulante als auch stationäre Pflegelücken gut schließen lassen.
Wir wollen jetzt nicht allzu viel Zahlensalat bringen. Aber: Im Alter von 25 Jahren bekommt man einen Tagegeld-Tarif im unteren Preissegment ab 37 Euro im Monat. Mit steigendem Abschlussalter steigt natürlich auch die Prämie. Mit 45 Jahren ist man ab 84 Euro dabei. Und dann geht es weiter bis 132 Euro mit 55 Jahren und 222 Euro mit 65 Jahren.
Deutlich höher liegen natürlich die Zahlen beim Premium-Tarif. Da geht es mit Mitte 20 bei 67 Euro im Monat los. Mit 45 Jahren werden schon 162 Euro fällig und mit 65 Jahren sogar schon – zugegebenermaßen ziemlich saftige – 411 Euro.
Jingle Die Barmer bestätigt den Eindruck, den andere Nachrichten und Krankenkassen schon nahelegen: Die Menschen werden öfter krank. Denn die Zahl der Fehltage stieg im Jahr 2022 um fast 30 Prozent. 22,7 Tage lang war ein Barmer-Versicherter im Durchschnitt krank, meldet die Ersatzkasse.
Der Krankenstand lag damit im vergangenen Jahr bei 6,2 Prozent. Im Jahr zuvor waren es 4,8 Prozent gewesen. Dazu Vorstandschef Christoph Straub: „Für den deutlichen Anstieg der Arbeitsunfähigkeit im Jahr 2022 kommt vor allem eine Ursache in Betracht. In der Arbeitswelt haben sich die Kontakte nach der Corona-Pandemie normalisiert, wodurch insbesondere die Zahl der Atemwegsinfekte stark anstieg.“
Und so führen die Röchel- und Hust-Krankheiten denn auch die Liste an. Es folgen Depressionen und Rückenschmerzen mit den zweit- und drittlängsten Fehlzeiten. Insgesamt waren deutlich mehr Barmer-Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld arbeitsunfähig. Waren im Jahr 2021 mit 48,8 Prozent nur weniger als die Hälfte aller Beschäftigten arbeitsunfähig gemeldet, lag die Quote im Jahr 2022 bei 71,3 Prozent, also bei mehr als zwei Dritteln.
Jingle Und auch in dieser News widmen wir uns einer aktuellen Analyse der umtriebigen Rating-Agentur Assekurata – diesmal geht es um den aktuellen „Marktausblick Schaden-/Unfallversicherung“. Demnach hatten und haben insbesondere die Wohngebäudeversicherung und die Kraftfahrtsparten unter inflationsbedingt steigenden Schadenaufwendungen zu leiden. Dabei zeigt sich, dass vor allem die KFZ-Versicherer in einem Dilemma stecken. So seien die Beitragsanpassungen in der Kraftfahrtversicherung bisher viel zu niedrig ausgefallen – und das nur aufgrund des scharfen Wettbewerbs in der Sparte, wie Dennis Wittkamp, Fachkoordinator Schaden- und Unfallversicherung bei Assekurata klarstellt.
„Um langfristig wieder in die Gewinnzone zu gelangen, müssten die Unternehmen die Beiträge im zweistelligen Prozentbereich anpassen“, so Wittkamp. Zusätzlich werde sich die Wachstumsdynamik in der KFZ-Versicherung der vergangenen Jahre voraussichtlich im Jahr 2023 weiter abschwächen. „Die Neuzulassungen und Besitzumschreibungen liegen weiterhin auf vergleichsweise niedrigem Niveau, was bedeutet, dass die Kfz-Versicherer immer noch in einem sehr umkämpften Markt agieren, was notwendige Preisanpassungen erschwert“, erläutert Wittkamp.
Stark steigende Prämien erwartet Assekurata auch in der Wohngebäudeversicherung. „Die unverändert hohe Inflation im Baugewerbe treibt über den Baupreisindex unmittelbar die zu zahlende Prämie. Damit wird es im laufenden Jahr erneut deutlich teurer für die Kunden“, meint Assekurata-Chef Reiner Will. Gleichzeitig werde sich das Wachstum nach Verträgen voraussichtlich abschwächen. „Die bereits deutlich rückläufige Bautätigkeit wird sich im Laufe des Jahres noch verstärken und die Wachstumsdynamik in der Wohngebäudeversicherung nachdrücklich dämpfen“, so Wills Prognose.
**Der Rechtsschutztipp des Monats in Kooperation mit DMB Rechtsschutz **Wieder dürfen wir Sie zu einer neuen Folge unseres Formats „Der Rechtsschutztipp des Monats“ begrüßen! Zusammen mit Milan Jarosch, Leiter Vertrieb der DMB Rechtsschutz-Versicherung, wollen wir Ihnen Trends und Wissenswertes zum Thema Rechtsschutz näherbringen. Unser heutiges Thema ist Nachhaltigkeit. Los geht’s!
Das Schwerpunktthema Im Mai: Nachhaltigkeit Das nennen wir mal ein Familienunternehmen. Beim Versicherungsmakler Podzins arbeiten Veronika Podzins, ihr Sohn Hauke Podzins und ihre Tochter Julia … ähem … Matthiesen … geborene Podzins. Als kleine Spezialität helfen sie besonders häufig Frauen dabei sich abzusichern und die Finanzen in den Griff zu bekommen. Nicht etwa an den Männern vorbei, sondern durchaus zusammen mit den Männern. Worum es dabei geht und welche Probleme die Frauen haben, das erzählt uns Veronika Podzins jetzt im Gespräch.
Musikalischer Übergangsjingle Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt. Und hinterlassen Sie dort auch gerne eine Bewertung.
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
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