Die Woche #129 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden
Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 129 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 31. März 2023.
Und diese Themen haben wir heute für Sie: • Wir sprachen mit dem Vorstandschef der Waldenburger Versicherung, Thomas Gebhardt darüber, wie und warum man Photovoltaikanlagen versichern sollte. • In den News der Woche bewertet Franke und Bornberg Hausratversicherungen neu, es betritt ein neuer Maklerpool das Feld, zum Start der Motorrad-Saison wartet die R+V Versicherung mit durchaus überraschenden Erkenntnissen auf und fast jeder zweite Deutsche zweifelt an der Einlagensicherheit bis 100.000 Euro. • Wir haben wieder einen „Rechtsschutztipp des Monats“ in Zusammenarbeit mit Milan Jarosch von der DMB Rechtsschutz-Versicherung für Sie. • Und für unser Schwerpunktthema für den Monat März, „Arbeitskraftabsicherung“, unterhalten wir uns mit dem Biometrie-Experten und Makler Bert Heidekamp über die Notwendigkeit einer Kindervorsorge – und was Vermittler hier beachten sollten.
Im Gespräch Mit Thomas Gebhardt, Waldenburger Nicht zuletzt die Energiewende sorgt dafür, dass auf Balkon, Dach und Wiese mehr und mehr Solaranlagen stehen. Allerdings sollte man sie versichern, wenn man es finanziell nicht allzu dicke hat. Denn die Anlagen sind teuer. Die Waldenburger Versicherung hat sich auf solche Photovoltaikversicherungen spezialisiert. Weshalb wir jetzt mit Vorstandschef Thomas Gebhardt mal darüber sprechen, was alles kaputt gehen kann und worauf bei solchen Versicherungen zu achten ist.
Die News der Woche Platzen wir gleich mal mit der guten Nachricht in den Hausrat: Die Rating-Gesellschaft Franke und Bornberg findet sehr viele Tarife für Hausratversicherungen toll. Von 302 Tarifen von 95 Versicherern erreichten 78 Tarife von 53 Anbietern das neue Spitzen-Rating FFF+. Weitere 60, beziehungsweise 59 Tarife landeten auf den Folgestufen FFF und FF+. Die schwächste Note von F- mussten nur zehn Tarife hinnehmen.
In diesem Aufwasch hat das Rating-Haus seine Kriterien für eine gute Hausratversicherung erweitert und aktualisiert. Umweltrisiken und Cyber-Gefahren erhalten so mehr Gewicht. Kaum noch unterscheidbare Standardleistungen wie Schutz bei Feuer, Sturm, Leitungswasser und Einbruch spielen hingegen keine Rolle mehr.
Einige neue Schwerpunkte im Einzelnen: • Klima: erweiterter Kriterienumfang für Elementarschäden, zum Beispiel Überschwemmung durch Niederschläge, ausufernde Gewässer und Rückstau • Cyberkriminalität und Datenverlust: Wie helfen Versicherer, wenn Privathaushalte digital angegriffen werden und Daten verlorengehen? • Wertsachen: Sieben Kriterien sollen Wertsachen ein angemessenes Gewicht geben • Grobe Fahrlässigkeit: Aktualisierte und neue Kriterien sollen ausloten, wie Hausratversicherer damit umgehen, dass ihre Kunden grob fahrlässig gehandelt haben
Ebenfalls neu sind Regelungen bei Diebstahl aus Wohnwagen und Wohnmobilen, Trickdiebstahl, Phishing und Gebäudeschäden durch Fehlalarm. Beim Thema Versichererwechsel prüfen die Analysten, wie sauber und klar er abläuft oder ob danach die Zuständigkeiten vielleicht nicht richtig geregelt sind. Insgesamt geht es im Hausrat-Rating um 87 Kriterien.
Zudem hat man einige Aspekte überarbeitet, zum Beispiel Außenversicherung, Diebstahl, Reparaturkosten für beschädigte Gebäude, unbefugter Einsatz von Bank- und Kundenkarten sowie Datenrettung. Die früheren Gruppen Grund-, Standard- und Topschutz hat man aufgelöst und stattdessen alle Tarife in eine einzige Gruppe gepackt. Weg fallen die Noten FF- und F-, dafür kommt das FFF+ als neues Spitzen-Rating hinzu.
Jingle Der Vermögensverwalter Inno Invest aus Darmstadt steigt in ein neues Geschäftsfeld ein. Über den Inno-Maklerpool will er künftig Finanzanlagenvermittler mit Lizenz nach Paragraf 34f der Gewerbeordnung betreuen. Dabei gibt er sich selbstbewusst. So gibt Geschäftsführer Stefan Schmitt bekannt: „Wir sind als innovatives Wertpapierinstitut und Fintech so gut aufgestellt, dass wir die Spielregeln für Maklerpools verändern werden. Insbesondere mit unserem gestaffelten Preismodell, das nie mehr als 5 Prozent Anbindungskosten verursacht.“ Üblich sei es hingegen, dass Maklerpools 10 Prozent der Courtage oder mehr verlangen.
Mehr als die 5 Prozent Anbindungspauschale soll nicht fällig werden, heißt es weiter. Angebundene Fondsvermittler könnten alle Abläufe papierlos abwickeln beziehungsweise kostenlos die hauseigene Wealthtech-Plattform (das ist eine Cloud-gebundene Wertpapierplattform), den Robo-Advisor und die Beratungs- und Protokollsoftware nutzen. Den gesamten Vertrieb, Protokolle, Geeignetheitserklärung und Orders sollen sie somit digital abwickeln können.
Jingle Knatternde Motoren, riskante Überholmanöver und schnelle Tempowechsel – so einige Autofahrer pflegen ihre Vorurteile gegen Motorrad-Fahrer. Doch es hilft nichts: Wenn Ende März die Temperaturen steigen, steigen auch bis zu 5 Millionen Biker wieder auf ihre Hobel. Dabei sollten Autofahrer ihre Skepsis gegenüber den Kraftrad-Fans pünktlich zum Saisonstart gehörig einbremsen: Denn von einem Sicherheitsrisiko auf zwei Reifen kann man mit Blick auf die Schadenzahlen keineswegs sprechen.
Schon gewusst? Motorrad-Fahrer verursachen weniger Unfälle als Autofahrer. Sogar deutlich weniger, wie die R+V Versicherung auf Basis aktueller interner Datenauswertungen mitteilt. „Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass Motorräder nicht mehr Unfälle verursachen als Autos. Das Gegenteil ist der Fall“, sagt Christian Hartrampf, Kfz-Versicherungsexperte bei der R+V. Im vergangenen Jahr meldeten danach nur sechs von tausend Motorradbesitzerinnen und -besitzer einen Haftpflichtschaden. Bei Autos seien es mehr als acht Mal so viel gewesen. Experte Hartrampf führt die geringere Unfallzahl auf die fehlende Knautschzone bei Motorradfahrer zurück: „Umsichtiges Fahren ist für Biker im Zweifel lebenswichtig.“
Zugleich zeigen die Schadenzahlen der R+V, dass Kollisionen für Biker meist nicht so glimpflich ausgehen wie für Autofahrer. So hat der Wiesbadener Versicherer für Kfz-Haftpflichtschäden, die durch Pkw verursacht wurden, 2022 durchschnittlich etwa 4.500 Euro gezahlt, bei Motorrädern waren es mit 6.500 Euro deutlich mehr. Der Grund: Neben einem Blechschaden kommt es häufig zu Personenschäden – die zum Teil schweren Verletzungen einhergehen, was wiederum die Haftpflichtschäden nach oben treibt.
Generell gilt aus Sicht der Unfallexperten der R+V: Auf die richtige Ausrüstung kommt es an. Hochwertige Motorradkleidung und ein guter Helm könnten bei einem Sturz auf die Straße oft Schlimmeres verhindern. Allerdings seien Jacke und Hose danach in der Regel unbrauchbar – eine gute Vollkasko-Versicherung kommt für den Ersatz der Motorradbekleidung auf.
Jingle Nach den Turbulenzen bei einigen US-Banken und der Schweizer Großbank Credit Suisse sah sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) offenbar dazu veranlasst, die Merkel-Steinbrück-Garantie aus der Lehman-Krise von 2008 zu erneuern: Die Guthaben der Sparer hierzulande seien sicher, betonte der Kanzler. Der Wirbel, den die Übernahme der Credit Suisse durch den langjährigen Rivalen UBS ausgelöst hatte, sei nicht mit der Situation während der großen Bankenkrise der Jahre 2008 und 2009 vergleichbar. Das deutsche Bankensystem sei „gut aufgestellt“, ließ Scholz außerdem über seinen Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner ausrichten.
Doch viele Deutsche hören die Worte zwar, bleiben aber misstrauisch. Gerade mal 50 Prozent trauen der gesetzlichen Zusicherung, wonach die Einlagen bis zu einer Summe von 100.000 Euro pro Person und Bank sicher seien. Fast ebenso viele haben Zweifel (46 Prozent), wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der RTL-Gruppe Deutschland von Ende März zeigt. Besonders hoch ist demnach das Zutrauen in die Stabilität der Spareinlagen bei den Anhängern der SPD mit 73 Prozent und der Grünen (63 Prozent). Überdurchschnittlich große Skepsis herrscht hingegen bei Wählern der AfD – sie zweifeln zu 78 Prozent an der Garantie des Kanzlers. Auch bei den Ostdeutschen überwiegen die Vorbehalte mit 56 Prozent.
Weiter ergab die Umfrage: Das Vertrauen in die Bankguthaben wächst mit steigendem Einkommen. So überwiegt bei Deutschen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro die Sorge ums Ersparte mit 48 zu 47 Prozent, wenngleich nur äußerst knapp. Höherverdienende mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von 4.000 Euro und mehr sind hingegen zu 58 Prozent von der Stabilität des Bankensystems überhaupt – gleichwohl bleibt auch in dieser Gruppe das Lager der Zweifler groß mit 41 Prozent.
Der Rechtsschutztipp des Monats in Kooperation mit DMB Rechtsschutz Wir begrüßen Sie zu Folge drei unseres neuen Formats – den Rechtsschutztipp des Monats! Zusammen mit Milan Jarosch, Leiter Vertrieb der DMB Rechtsschutz-Versicherung, wollen wir Ihnen Trends und Wissenswertes zum Thema Rechtsschutz näherbringen. Unser heutiges Thema ist die Arbeitskraftabsicherung. Los geht’s!
Das Schwerpunktthema Im März: Arbeitskraftabsicherung Das Kalenderblatt zeigt den 31. März an – bedeutet: zum fünften und vorläufig letzten Mal dreht sich unser Schwerpunktthema um die Arbeitskraftabsicherung. Und das Schöne ist: Die eigene Arbeitskraft kann man bereits sehr früh absichern – nämlich schon im Kindesalter, lange bevor der künftige Berufsweg überhaupt vorgezeichnet ist. Doch viele Vermittler tun sich schwer mit Schüler-BU und Co. – womöglich auch, weil sie fürchten, im Falle einer Falschberatung haften zu müssen. Darüber möchte ich jetzt sprechen mit dem Makler und Experten für Kindervorsorge Bert Heidekamp.
Musikalischer Übergangsjingle Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt. Und hinterlassen Sie dort auch gerne eine Bewertung.
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
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