Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche #110 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 110 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 28. Oktober 2022 – und es erwartet Sie dieses Mal ein DKM-Spezial!

Denn diese Themen haben wir heute für Sie: • Wir haben unser Format „Im Gespräch“ mal etwas ausgedehnt und uns dafür mit allerhand Branchenvertretern auf der DKM in Dortmund unterhalten. Ein „Best of“ dieser Interviews hören Sie in dieser Podcast-Folge. Das Interview für das Schwerpunktthema Altersvorsorge entfällt dafür dieses Mal. • Die News der Woche enthalten wir Ihnen aber natürlich nicht vor – denn es ist einiges spannendes passiert! So hat Blau-Direkt-Chef Oliver Pradetto seinen Rückzug von den Führungsämtern des Maklerpools bekannt gegeben. Bafin-Exekutivdirektor Frank Grund erklärte, was er von den Versicherern angesichts der hohen Inflation erwartet. Vor allem jüngere Fahrer können sich vorstellen, eine App für die Bewertung ihrer Fahrweise zu nutzen, um somit die steigenden Kosten fürs Auto ein wenig einzubremsen. Und der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) will sich verstärkt an den Interessen der Maklerschaft ausrichten.

Im Gespräch DKM-Spezial Diese Woche fand in Dortmund das „Muss“-Event der Branche statt – die DKM 2022. Pfefferminzia war natürlich vor Ort – und das ist auch noch just zu dieser Stunde so, in der wir unseren Podcast aufzeichnen. Im folgenden hören Sie nun jeweils ein paar kurze Ausschnitte aus sieben Interviews, die wir am gestrigen Mittwoch mit Branchenentscheidern am Messestand von Pfefferminzia führten. „Lass mal reden“ lautet das neue Video-Interview-Format von Pfefferminzia. Darin sprechen die Experten jeweils über ein wichtiges Thema, das sie und zugleich auch Versicherungsmakler aktuell bewegt: Den Anfang macht gleich BBG-Geschäftsführer und Messeausrichter Konrad Schmidt, gefolgt von: Fachanwalt Björn Jöhnke, Liechtenstein-Life-Manager Stephan Bruckner, Alte-Leipziger-Hallesche-Vertriebsvorstand Frank Kettnaker, SDK-Vertriebsvorstand Olaf Engemann, Dr. Florian Sallmann, Maklerchef der Dialog und Christian Nuschele, Vertriebs- und Marketingchef bei Standard Life in Deutschland und Österreich.

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**Die News der Woche ** Knapp 23 Jahre steht Oliver Pradetto, Gründer des Maklerpools Blau Direkt, nun schon an der Spitze des Unternehmens, 12 Jahre davon leitete er als Geschäftsführer die Geschicke des Pools. Damit soll nun Schluss sein. Am 31. Oktober 2022 gibt Pradetto die Geschäftsführung auf, teilt der Maklerpool mit. Seine Management-Aufgaben übernehmen die Geschäftsführer Oliver Lang (Investmentchef) und Hannes Heilenkötter (Technikchef). Mitgründer Lars Drückhammer verbleibt als Geschäftsführer an der Spitze des Pools.

Es sei wichtig, die Führung regelmäßig durch frische Ideen zu verjüngen, betont Pradetto. „Im Fußball kann man gut sehen, dass selbst der beste Trainer irgendwann den Platz freimachen muss, damit Taktiken sich verjüngen können. Mein persönlicher Nachfolger Hannes Heilenkötter trägt bereits seit Jahren durch Führungsstärke und Innovationskraft gepaart mit Sachlichkeit zum Erfolg des Unternehmens bei. Es ist nur folgerichtig, dass er übernimmt.“

Und was macht Pradetto nun? Er wird seinem Maklerpool jedenfalls nicht den Rücken kehren. Er wolle sich künftig stärker auf „die Rolle des Eigentümers“ fokussieren und als Beiratsvorsitzender vor allem den strategischen Ausbau des Unternehmens begleiten, heißt es. „Bis 2027 möchten wir das Unternehmen über Deutschland und Österreich hinaus für Europa positionieren“, erklärt Pradetto. 2021 habe man in Tallinn einen Standort für administrative Aufgaben aufgebaut. 2023 sollen Polen und Rumänien folgen.

Dass der Abgang des durchaus polarisierenden Poolchefs den ein oder anderen Konkurrenten erfreuen könnte, bezweifelt Pradetto nicht – im Gegenteil, er sieht dadurch sogar neue Chancen für sein Unternehmen: „Blau Direkt hat den Poolmarkt als kleinerer Anbieter vor sich hergetrieben und viele Branchentrends geprägt. Nun ist das Unternehmen auf Konzerngröße gewachsen. Dazu gehört Verantwortungsbewusstsein und damit auch ein diplomatischeres Auftreten. Mein Rückzug kann vielen den Weg öffnen, über ihren Schatten zu springen und eine Zusammenarbeit mit Blau Direkt neu zu prüfen. Dieser Effekt ist durchaus erwünscht. Wenn ich mit einem Führungsverzicht dazu beitragen kann, tue ich das gern“, so Pradetto.

Jingle Die deutschen Versicherer müssen sich auf längerfristig höhere Inflationsraten einstellen – und ihre Strategie entsprechend anpassen. Das fordert Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungsaufsicht der Bafin, in einem Kommentar im aktuellen Bafin-Journal. Es sei aus Sicht der Aufsicht „nicht akzeptabel, darauf zu wetten, dass sich die hohen Inflationsraten normalisieren, und in der Zwischenzeit bestehende Puffer in den Reserven restlos aufzubrauchen“, schreibt Grund weiter.

Beispiel Schaden- und Unfallversicherung: Hier werde man schon in den diesjährigen Jahresabschlüssen deutliche Auswirkungen der gestiegenen Teuerungsrate sehen. „Durch die höhere Inflation steigen die Schadenaufwendungen signifikant, insbesondere dort, wo Reparaturleistungen anfallen oder Neuwertersatz vereinbart ist. Um die dauernde Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus den Versicherungsverträgen sicherzustellen, müssten die Unternehmen also gegebenenfalls bestehende Rückstellungen bereits in diesem Jahr erhöhen“, heißt es in Grunds Kommentar im Bafin-Journal.

Auch die Schadenrückstellungen nach Solvency II müssten die Versicherer anpassen, wenn sie die Inflationserwartungen zu niedrig geschätzt hätten – was in der Regel der Fall sein dürfte, glaubt Grund. Die Schadenentwicklung im Hinblick auf künftige Schadenerwartungen müssten die Gesellschaften ebenfalls bei ihrer Tarifierung berücksichtigen. „Es ist daher im Grunde unvermeidlich, dass die gestiegene Inflation im Jahr 2023 höhere Beiträge in der Schaden- und Unfallversicherung nach sich zieht. Und zwar sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand“, schreibt Grund weiter.

Bei den Krankenversicherern gibt Grund dagegen – noch – Entwarnung. Man sehe hier noch keine besondere medizinische Inflation, so Grund. Das könne sich aber schnell ändern, nämlich dann, wenn die steigenden Kosten der Leistungserbringer und die höheren Produktionskosten für Sachmittel, Medikamente & Co. zu höheren Aufwendungen führten. Die Branche werde das durch Beitragsanpassungen an ihre Kunden weitergeben müssen, so Grund, aber erst mit der „üblichen Zeitverzögerung“.

Jingle Fast alle Autofahrer (95 Prozent) in Deutschland empfinden die aktuellen Kosten für das Autofahren als belastend. 93 Prozent versuchen daher, bei ihren Kosten zu sparen. Über drei Viertel (78 Prozent) vergleichen Kraftstoffpreise, 64 Prozent fahren weniger Auto und 55 Prozent achten auf eine spritsparende Fahrweise. So lauten einige Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der ADAC Autoversicherung. Auch die Kfz-Versicherung gerät dabei ins Visier. Jeder Vierte vergleicht die Absicherung. Gerade jetzt, einen Monat vor dem Stichtag 30. November wird besonders genau geschaut, und gegebenenfalls gewechselt.

Gleichzeitig steigt das Interesse an Telematik-Angeboten, also Tarifen der Kfz-Versicherung, die Autofahrer mit Einsparungen bei der Versicherungsprämie für besonders sicherheitsbewusstes Fahren belohnen. Jeder zweite Autofahrer kann sich der Befragung zufolge vorstellen, seine Fahrweise mit einer Telematik-App auf dem Smartphone bewerten zu lassen.

Vor allem junge Fahrer zeigen sich hier aufgeschlossen: In der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren geben 72 Prozent der Befragten an, sie würden eine App zur Bewertung ihrer Fahrweise bestimmt oder wahrscheinlich nutzen, wenn sie dadurch deutlich sparen könnten. Unter den Autofahrern zwischen 30 und 39 Jahren zeigen sich 64 Prozent an solchen Telematik-Angeboten interessiert, zwischen 40 und 49 Jahren immerhin noch 52 Prozent.

Jingle

Überalterung der Gesellschaft, Aufkauf von Beständen und eine zunehmende Regulierung und Digitalisierung – das sind nur einige Themen, die die Maklerschaft derzeit bewegen. Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) möchte dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Getreu dem Motto „Besser spät als nie“, hat der BVK deshalb einen Maklerbeirat ins Leben gerufen. Dieser soll Antworten für den Konsolidierungsprozess identifizieren, fachlichen Input und neue Impulse geben.

Den Vorsitz des neuen Maklerbeirats hat Ulrich Neumann übernommen, ein Mann mit jahrzehntelanger Erfahrung im Maklervertrieb bei diversen Versicherungsunternehmen. „Insbesondere jetzt braucht der Mittelstandsmakler einen starken unabhängigen Verband an seiner Seite, der seine Interessen vertritt und ihn begleitet. Dafür steht der BVK mit seinen Werten und das macht ihn so wertvoll für die gesamte Branche“, so Neumann. BVK-Präsident Michael Heinz fügt selbstbewusst hinzu. „Mit dem Maklerbeirat setzen wir ein Zeichen und positionieren den BVK zum führenden Maklerverband in Deutschland“. Nun, man darf gespannt sein, inwieweit die Makler Heinz hier folgen möchten, wo doch bislang die überwältigende Mehrheit der BVK-Mitglieder als Versicherungsverterter der Ausschließlichkeit angehören.

Das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt.

Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

Abspann


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Über diesen Podcast

Jede Woche gibt es von der Redaktion des Fachmagazins und Onlineportals Pfefferminzia was auf die Ohren. Sie hören die wichtigsten Versicherungsthemen der Woche, die die Branche bewegt haben, garniert mit Trends, Tipps, Meinungen und Hintergundinfos. Schalten Sie ein – jeden Freitag neu!

von und mit Karen Schmidt, Andreas Harms

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