Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche #102 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 102 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 02. September 2022.

Und diese Themen haben wir heute für Sie: • Wir sprechen mit dem Versicherungsmathematiker Holger Eich vom PKV-Verband über den Zusammenhang zwischen Zinsen und PKV-Beiträgen. • In den News der Woche bekommen die Lebensversicherer den Blues und erwarten deutlich weniger Geschäft als noch vor einem Jahr. Gesetzlich Krankenversicherte schlagen vor, wie man das Finanzloch stopfen sollte. Achtung, Spoiler: Höhere Beiträge sind es nicht. Ab dem kommenden Jahr sollen vorzeitige Rentner so viel hinzuverdienen (können), wie sie wollen. Eine entsprechende Grenze soll fallen. Und in einer parlamentarischen Anfrage wollte CDU-Politiker Carsten Brodesser vom Wirtschaftsministerium wissen, ob die Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen auch unter die 15-Stunden-Weiterbildungspflicht von Vermittlern fällt. • Und für unser Schwerpunktthema für den Monat September, „Berufsbild Vermittler“, widmen wir uns dem ernsten Thema Notfallplanung. Und besprechen mit Rechtsanwalt Christopher Riedel, warum sich Vermittler hier unbedingt um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollten.

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Im Gespräch Mit Aktuar Holger Eich Zinswende, Zinswende und kein Ende. Inzwischen könnten sich die gestiegenen Zinsen und Renditen an den Märkten sogar auf die private Krankenversicherung auswirken. Das deutet zumindest Holger Eich an. Er ist Geschäftsführer und Chef-Mathematiker im PKV-Verband. Im Gespräch erklärt uns nun, warum Zinsen die PKV-Beiträge ein bisschen entspannen könnten und vor allem: wie lange das dauert.

Die News der Woche Durch die Lebensversicherungsbranche könnte demnächst ein eisiger Wind wehen. Und der Versicherungsverband GDV meldet: „Die Stimmung in der Versicherungswirtschaft hat sich in den Sommermonaten erheblich abgekühlt.“ Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts unter deutschen Versicherern sehen die ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter als noch im Vorquartal.

Und was drückt der Branche so aufs Gemüt? GDV-Chef Jörg Asmussen zählt dazu jene üblichen Sorgen auf, die auch anderen Teilen der Wirtschaft zu schaffen machen: Krieg in der Ukraine, hohe Inflation, Engpässe in den Lieferketten und die dadurch unsichere Zukunft der Wirtschaft. Weshalb die Branche ein „eher pessimistisches Bild von Geschäftslage und -aussichten zeichne“, so Asmussen.

In diesen Blues stimmt auch die Finanzaufsicht Bafin mit ein. So spricht Versicherungsaufseher Frank Grund auf dem „Handelsblatt-Strategiemeeting Lebensversicherung“ von neuen Problemen. Denn weil die Niedrigzinsphase erst einmal beendet ist, werden andere Geldanlagen neben der Lebensversicherung wieder interessanter. Und damit zur Konkurrenz. Deshalb hält Grund es für möglich, dass Verbraucher mehr Lebensversicherungen stornieren, das Neugeschäft schrumpft und dass mehr Kunden ihre Policen ruhigstellen und keine Beiträge mehr zahlen.

Allerdings gibt es eine Hoffnung. Denn ähnlich pessimistisch zeigten sich Lebensversicherer schon zu Beginn der Corona-Pandemie. Und dann kam es doch nicht so schlimm. Allerdings lagen damals noch die Zinsen unter null. Warten wir also ab.

Jingle Und nun mal wieder die GKV. Wie das milliardengroße Loch in der gesetzlichen Krankenversicherung zu stopfen ist, darüber zerbrechen sich nicht mehr nur Krankenkassen, Minister und Verbände die Köpfe. Jetzt befragte der AOK-Bundesverband auch die Versicherten selbst. Und siehe da, eine überwältigende Mehrheit von 84 Prozent findet es falsch, die Sache vor allem über höhere Beiträge zu regeln. Wundert jetzt auch nicht wirklich.

Was die Befragten für besser halten? Man könnte die Preise von Arzneimitteln stärker regulieren, finden 62 Prozent. Und höhere Zuschüsse aus Steuertöpfen finden immerhin 42 Prozent wichtig und richtig. Und auf dem dritten Rang liegt die Idee, dass Ärzte auf steigende Gehälter beziehungsweise Honorare verzichten sollten, sprich: Sie sollen eine Nullrunde fahren. Den Gedanken mag mehr als jeder vierte Befragte.

Die Chefin des AOK-Verbands, Carola Reimann, sagt dazu: „Wir fordern, dass die Mehrwertsteuer auf Humanarzneimittel wie bei den Tierarzneimitteln von 19 auf 7 Prozent abgesenkt wird. Dadurch könnten die gesetzlichen Krankenkassen sofort 5 bis 6 Milliarden Euro pro Jahr sparen.“ Gleiche Mehrwertsteuer für Menschen wie für Tiere, das finden nicht nur wir bei Pfefferminzia irgendwie angemessen, sondern auch 83 Prozent der GKV-Versicherten.

Jingle Wollen Sie früher in Rente gehen und sich dann ein bisschen was hinzuverdienen? Dann tun Sie sich ruhig keinen Zwang an. Zumindest im neuen Jahr nicht mehr. Denn ab da sollen all jene mit vorgezogenen Altersrenten unbegrenzte Nebeneinkünfte erzielen können. Bei Erwerbsminderungsrenten sollen die sogenannten Hinzuverdienstgrenzen deutlich steigen, und zwar auf rund 17.000 Euro im Jahr. Die entsprechende Änderung im Sozialgesetzbuch hat das Kabinett nun beschlossen.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sagt dazu: „Schon während der letzten beiden Corona-Jahre lag die Hinzuverdienstgrenze deutlich höher als zuvor. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht und ermöglichen nun dauerhaft den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand flexibel zu gestalten.“

Aber wie hoch sind denn die aktuellen Grenzen? Bis 2019 durfte ein vorzeitiger Rentner nur maximal 6.300 Euro hinzuverdienen. Wer darüber lag, bekam weniger oder gar keine Rente mehr. In der Corona-Pandemie hatte die Regierung die Grenze zunächst auf 44.590 und dann für 2022 auf über 46.000 Euro hochgesetzt. Im kommenden Jahr würde sie theoretisch wieder auf 6.300 Euro sinken. Aber das soll sich ja nun ändern.

Jingle Seit rund einem Monat haben Versicherungsvermittler neue Pflichten, wenn es um die Beratung ihrer Kunden geht. Sie müssen diese fragen, was ihnen in Sachen Nachhaltigkeit wichtig ist. Muss Wissen hierzu eigentlich auch Thema in den 15 Stunden Weiterbildung sein, die die Vermittler jedes Jahr ableisten müssen? Und die sogenannte Versicherungsvermittlungsverordnung, kurz VersVermV, um diesen Punkt ergänzt werden? Das wollte der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Brodesser wissen und stellte eine parlamentarische Anfrage an das Bundeswirtschaftsministerium.

Sven Giegold, Staatssekretär im Ministerium, verneint das in seiner Antwort. Im Gegensatz zu den inhaltlichen Anforderungen an die Sachkundeprüfung, enthalte die VersVermV „keine näheren Vorgaben zu den inhaltlichen Anforderungen an die Weiterbildung“, schreibt der Grünen-Politiker. Er betont aber, dass die Weiterbildung die Aufrechterhaltung der Fachkompetenz und der personalen Kompetenz des Vermittlers gewährleisten müsse. Und ergänzt: „Inhalt der Weiterbildung können somit auch ohne eine Ergänzung der VersVermV bereits derzeit Themen wie die Ermittlung der Nachhaltigkeitspräferenzen der Kundinnen und Kunden und eine entsprechende Beratung sein.“

Timo Biskop, Fokusbereichsleiter des German Sustainability Network, freut sich in einem Kommentar über die Worte des Staatssekretärs. Daduch werde auf nationaler Ebene klargestellt, dass Nachhaltigkeitsthemen als relevante Weiterbildungsinhalte zu qualifizieren seien, die der Aufrechterhaltung der Fachkompetenz dienten. Oder, um es anders zu formulieren: „Im Umkehrschluss folgt aus der Antwort, dass eine entsprechende Aus- und Weiterbildung auch auf nationaler Ebene als essenziell eingeordnet wird, um die berufliche Handlungsfähigkeit von Versicherungsvermittlern zu erhalten.“

Das Schwerpunktthema Im September: Berufsbild Vermittler Mit dem Erstellen des eigenen Testaments oder bestimmter Vollmachten für den Notfall beschäftigt sich niemand gerne – das gilt auch für Maklerinnen und Makler. Gerade sie müssen bei der Konzeption aber einige wichtige Dinge beachten, sonst geht die Planung gehörig in die Hose, weiß Christopher Riedel, Rechtsanwalt und Steuerberater aus Düsseldorf. Im jetzt folgenden Gespräch hat er einige Tipps parat.

Das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt.

Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

Abspann


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Über diesen Podcast

Jede Woche gibt es von der Redaktion des Fachmagazins und Onlineportals Pfefferminzia was auf die Ohren. Sie hören die wichtigsten Versicherungsthemen der Woche, die die Branche bewegt haben, garniert mit Trends, Tipps, Meinungen und Hintergundinfos. Schalten Sie ein – jeden Freitag neu!

von und mit Karen Schmidt, Andreas Harms

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