Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche #97 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS
Transkript lesen

Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 97 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 29. Juli 2022.

Und diese Themen haben wir heute für Sie:

  • Aufzählungs-TextWir sprachen mit dem Biometrie-Experten Bert Heidekamp über die Fallen, die sich für Makler auftun, wenn es um die BU-Option für Kinder geht.

  • Aufzählungs-TextIn den News der Woche zeigt sich wieder mal, dass zwischen dem Image von Feuerwehrleuten und Versicherungsvertretern eine riesige Kluft herrscht – um die zu überbrücken, reicht keine noch so hohe Drehleiter aus. Versicherungen werden vermehrt online abgeschlossen – wir sagen, welche. Es wird wieder über den Eintritt von Amazon in den deutschen Versicherungsmarkt orakelt. Und wir gehen der Frage nach, warum es seit der Pandemie weniger gemeldete Versicherungsbetrüger gibt.

  • Aufzählungs-TextUnd für unser Schwerpunktthema für den Monat Juli, „Reise“, sprachen wir mit Vigo-Vorstand Micha Hildebrandt über die Auslandsreisekrankenversicherung – warum sie so wichtig ist und wie die Tarife eigentlich kalkuliert werden.

WERBUNG Die Zurich Gruppe Deutschland sucht wieder Deutschlands nachhaltigstes Maklerunternehmen! Papierarmes Arbeiten, Mülltrennung, Fahrrad statt Dienstwagen, Nachhaltigkeitsaspekte in der Beratung, ein eigener Nachhaltigkeitsbericht – viele Maklerunternehmen richten ihr Büro zunehmend nach Nachhaltigkeitskriterien aus. Doch wer macht’s am besten? Zurich sucht gemeinsam mit Pfefferminzia zum zweiten Mal Deutschlands nachhaltigstes Maklerbüro. Und zwar in den Kategorien Einzelmakler und Maklerunternehmen mit mehr als zwei Mitarbeitern. Die Prämierung erfolgt auf der DKM am zweiten Messetag. Zurich freut sich auf Ihre Bewerbung – noch bis zum 22. August ist das möglich. Alle Informationen zu dem Wettbewerb finden Sie auf https://nachhaltiges-maklerbuero.pfefferminzia.de/

Im Gespräch Mit BU-Experte Bert Heidekamp Makler raten Eltern inzwischen immer häufiger dazu, für ihren Nachwuchs bereits im jungen Kindesalter eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen – oder zumindest eine Option darauf. So kann der Weg zum BU-Vertrag durchaus bereits im Säuglingsalter geebnet werden. Frei nach der Devise: Je jünger die Antragsteller, desto gesünder sind sie in der Regel. Eigentlich logisch. Doch tatsächlich stellen sich für Versicherungsmakler, die Eltern zur BU-Option für Kinder beraten, so einige Herausforderungen. Was hier zu beachten ist, um nicht in eine Haftungsfalle zu tappen und warum sich auch der Bund der Versicherten in Sachen Kinderabsicherung Kritik gefallen lassen muss, erklärt uns jetzt der Biometrie-Experte Bert Heidekamp im Gespräch.

Die News der Woche Es ist ein Trauerspiel: Der Beruf des Versicherungsvertreters rangiert im Image-Ranking Jahr für Jahr wie einbetoniert auf dem letzten Platz. Mit einer Zustimmung von nur 8 Prozent in der deutschen Bevölkerung tragen die Vertreter auch diesmal wieder die „rote Laterne“ vor sich her, wie der aktuelle „Monitor Öffentlicher Dienst“ zeigt. Dafür wurden 2.006 Bürgerinnen und Bürger befragt.

Während Feuerwehrleute in diesem Ranking seit Jahren den ersten Platz abonniert haben – so auch dieses Mal mit einem Zustimmungswert von satten 94 Prozent – erreicht das Berufsbild Versicherungsvertreter mit 8 Prozent nicht einmal einen zweistelligen Wert (was sonst allen anderen Berufsbildern gelang).

Dabei muss man auch dieses Mal wieder betonen, dass in der Umfrage nicht ersichtlich wird, inwieweit hier Versicherungsmakler mitgemeint ist – und wie die Deutschen eigentlich über ihren eigenen Finanzberater denken, bei dem sich das vorurteilsbeladene Klischee schnell in Luft auflöst. Sei‘s drum. Mäßige Spannung kommt da eigentlich nur noch bei der Frage auf, ob die Werte gegenüber dem Vorjahr erneut gefallen sind.

Da gibt es immerhin Entwarnug: Gefallen ist die Zustimmung gegenüber dem Vorjahr nicht – besser geworden aber auch nicht. Von 2017 bis 2019 sackte der Sympathie-Wert zunächst ab von 11 auf 8 Prozent, und da verharrt er nun.

Jingle Versicherungskunden schließen ihre Verträge immer häufiger online ab – insbesondere Sach-, Unfall- und Haftpflichtpolicen. Das zeigt die Vertriebswegestatistik des Branchenverbands GDV für das Jahr 2021. Hier seien im vergangenen Jahr gut 18 Prozent aller Policen im Neugeschäft digital abgeschlossen worden; also direkt über eine App oder eine Webseite.

Im Jahr 2020 waren es laut dem GDV erst rund 14 Prozent. Häufig handele es sich dabei um Versicherungen, die im Zusammenhang mit anderen Produkten gekauft würden. In der Rechtsschutzversicherung stieg der Anteil der digitalen Abschlüsse auf knapp 13 Prozent und in der Kfz-Haftpflichtversicherung auf 24 Prozent. In der Lebensversicherung liegt der Anteil dagegen bei konstant mageren 3 Prozent.

Jingle Heute Handelsgigant, morgen Versicherungsriese? Vor über vier Jahren warnte der heutige Provinzial-Generalbevollmächtigte Fabrice Gerdes vor einem möglichen Eintritt von Amazon in den deutschen Versicherungsmarkt. Und an dieser These halte er auch heute noch fest, wie Gerdes nun in einem neuen Gastbeitrag für Pfefferminzia erklärte – auch wenn seither scheinbar nichts passiert sei, wie er einräumte. Immerhin aber sieht Gerdes die Versicherungsbranche besser gerüstet für einen potenziellen Markteintritt von Amazon als noch 2018. Aber der Reihe nach.

Zunächst verweist Gerdes darauf, dass der US-Handelsgigant seinen Umsatz in Deutschland in weniger als fünf Jahren verdoppelt hat, seine Kundenanzahl weiter gesteigert und mittlerweile mit dem eigenen Streamingdienst sogar Netflix in Deutschland überholt. „Kein einziger Versicherer hat auch nur annähernd eine so große Reichweite, die faktisch ohne Werbekosten auch für Versicherungsangebote genutzt werden kann“, wie er schreibt.

Zudem habe Amazon seine Aktivitäten im Versicherungsbereich zuletzt deutlich intensiviert. So bietet das Unternehmen in Indien in Kooperation mit dem Versicherer Acko General Insurance mittlerweile Kfz-Versicherungen über die eigene Plattform an. Hier profitieren Prime-Mitglieder von zusätzlichen Leistungen in Form eines Schutzbriefs, der zum Beispiel eine Entschädigung bietet, wenn eine Reparatur länger als 12 Stunden dauert. Und im Heimatmarkt USA bietet das Unternehmen seinen „Amazon-Flex“-Fahrern kostenfreien Kfz-Versicherungsschutz während der Lieferfahrten an – und verpflichtet inzwischen seine Händler zum Abschluss einer Produkthaftpflichtversicherung. Die Bedingungen werden hier sogar durch Amazon festgelegt. Das US-Unternehmen greift darüber hinaus sogar in den Schadenregulierungsprozess der Versicherer ein, wenn diese nicht binnen einer gewissen Frist die Schäden regulieren. „Der Schritt zu einem eigenen Angebot – egal ob als Risikoträger, White Label oder Vermittler – ist von dieser Basis aus nicht mehr weit“, betont Gerdes.

War’s das dann also bald für die etablierten Versicherer hierzulande? Keineswegs, macht der Autor der Branche Mut. So mag Amazon zwar den Onlinehandel dominieren, aber im persönlichen Vertrieb von beratungsintensiveren Produkten oder Dienstleistungen, wozu ein Großteil der Versicherungsprodukte zählt, gelten andere Erfolgsfaktoren als im reinen Onlinegeschäft. Hohe Beratungsqualität, persönliche Beratung, physische Nähe einer Anlaufstelle, Vertrauen und regionale Vernetzung sind Beispiele für Erfolgsfaktoren im stationären Versicherungsvertrieb, so Gerdes. Na wir sind gespannt, was Fabrice Gerdes dann in viereinhalb Jahren zu Papier bringen wird.

Jingle Die Versicherung zu „beleimen“ – dieser Euphemismus kaschiert das, worum es hier tatsächlich geht: Versicherungsbetrug. Der Branchenverband GDV geht für Deutschland seit Jahren von einem Betrugsanteil von 10 Prozent aus. Die häufigsten Betrugsversuche beziehen sich dabei auf Schäden an Handys und auf fingierte oder übertriebene Einbruchsschäden. Wie kommt es aber, dass die Zahl der aufgedeckten Täuschungen seit mehr als zwei Jahren, also seit Beginn der Corona-Pandemie, relativ niedrig ist? Diese Frage warf kürzlich die „Süddeutsche Zeitung“ auf.

Gibt es seitdem womöglich weniger Täuschungen, hat also die Pandemie die Menschen ehrlicher gemacht? Oder arbeiten die Betrüger einfach geschickter als früher? Letzteres – meinen die Experten des niederländischen Betrugserkennungsdienstleiters Friss. Sie glauben, dass Versicherer öfter auf Betrüger hereingefallen sind, wie die SZ berichtet. Demnach sind die Täuscher in der Pandemie kreativer geworden bei ihren Schummeleien und haben ihre Methoden weiter entwickelt. Beispiel: Ein Kunde versuchte sich eine Auto-Innenreinigung beim Versicherer zu erschleichen. Der Grund: Das Auto sei vom Covid-19-Virus verseucht. Geholfen habe den Betrügern aber vor allem der Trend zum Homeoffice in den Versicherungsunternehmen.

Denn dadurch habe sich auch die Arbeitsweise der Versicherungsgesellschaften geändert. „Die Ermittlungseinheiten wurden oft in ein virtuelles Umfeld verlegt, die Spezialisten arbeiteten von zu Hause aus“, heißt es dazu im Bericht. Der Haken am Homeoffice: Gerade der enge persönliche Austausch der Ermittler sei bei vielen Versicherern die erste Verteidigungslinie gegen Betrüger. Zwar könne man Verdachtsfälle virtuell schneller und billiger bearbeiten, aber die Teams können die Fälle weniger effektiv untersuchen, sind die Fachleute bei Friss überzeugt.

Tja, ob Versicherungsdetektiv Timo Heitmann dieser These zustimmen würde, wissen wir nicht. Wenn Sie aber erfahren wollen, was der RTL-Star in seiner Ermittler-Karriere alles schon so erlebt hat, springen Sie doch im Anschluss an die heutige Ausgabe einfach mal zu Folge #18 zurück. Viel Spaß!

Das Schwerpunktthema Im Juli: Reise Eine Auslandsreisekrankenversicherung gehört immer ins Gepäck von Urlaubern, betonen Verbraucherschützer. Zumal der wichtige Schutz bereits für wenig Geld zu haben ist. Ich selbst bezahle für meine Police, die ich im Jahr 2009 vor einer USA-Reise abgeschlossen hatte, 7,80 Euro – im Jahr. Wie solch eine günstige Prämie zustande kommen kann, warum Urlauber irren, wenn sie meinen, im EU-Ausland keinen extra Krankenschutz zu brauchen und was eigentlich der ganze Wirbel um die sogenannte „Alkohol-Klausel“ sollte, erfahren Sie jetzt im Interview mit Micha Hildebrandt, Vorstand des Versicherers Vigo, der auf Reise- und Auslandsschutz spezialisiert ist.

Und schon sind wir wieder durch mit dieser Folge. Geben Sie uns gerne Feedback unter redaktion@pfefferminzia.de

Ansonsten hören wir uns am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.


Kommentare


Neuer Kommentar

Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.

Über diesen Podcast

Jede Woche gibt es von der Redaktion des Fachmagazins und Onlineportals Pfefferminzia was auf die Ohren. Sie hören die wichtigsten Versicherungsthemen der Woche, die die Branche bewegt haben, garniert mit Trends, Tipps, Meinungen und Hintergundinfos. Schalten Sie ein – jeden Freitag neu!

von und mit Karen Schmidt, Andreas Harms

Abonnieren

Follow us