Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Die Woche #91 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Im Gespräch Mit Fondsanalystin Natalia Wolfstetter Seit über einem Jahr müssen Investmentgesellschaften ihre Fonds in eine von drei Nachhaltigkeitsstufen einordnen. So verlangt es eine europäische Richtlinie. Im ersten Quartal des Jahres schlug das Anlegerpendel auffallend stark von einer Kategorie in eine andere um. Außerdem hat der Krieg in der Ukraine einige Sichtweisen auf das Thema Nachhaltigkeit verändert. Was das bedeutet – darüber sprach unser Kollege Andreas Harms mit Natalia Wolfstetter. Sie leitet die Fondsanalyse bei der Rating-Agentur Morningstar in Deutschland und hat deshalb einen vollumfänglichen Blick auf den Gesamtmarkt.

Die News der Woche 85 Prozent der Menschen hierzulande würden für eine Finanzberatung ein Honorar bezahlen. Allerdings erwarten sie dann eine objektive, also produktunabhängige, Beratung. Es geht den Verbraucherinnen und Verbrauchern dabei auch weniger um den konkreten Abschluss – sie erwarten vielmehr eine „Einordnung“ oder einen „generellen Check“ der bestehenden Verträge. Das sind Ergebnisse einer Umfrage des auf Finanzbildung für Endkunden spezialisierten Finanzportals Frag-Fina. 600 Menschen wurden dafür befragt.

Nach der Höhe des möglichen Honorars befragt, waren die Antworten sehr unterschiedlich und reichten von 200 Euro bis 400 Euro. Die durchschnittliche Höhe des akzeptierten Honorars lag bei 243 Euro, wobei mit steigendem Alter auch die Bereitschaft steigt, ein höheres Honorar zu bezahlen. Den Grund dafür sehen die Studienautoren darin, dass zum einen mit steigendem Alter mehr Geld zur Verfügung steht, zum anderen aber auch der Aufwand höher ist. Denn mit den Jahren kommen in der Regel auch immer mehr Verträge hinzu, die bei einer Analyse geprüft werden müssen.

Die Wünsche, die mit einer Honorarberatung abgedeckt werden sollten, sind laut Studie sehr unterschiedlich. Von den insgesamt genannten 1.034 gewünschten Beratungsfeldern (Mehrfachnennung waren möglich) entfiel der Großteil auf die Bereiche Altersvorsorge (rund 24 Prozent) und Geldanlage und Investment (gut 21 Prozent). Aber auch für Beratung in Sachen BU, Kranken- und Sachversicherungen würden die Befragten ein Honorar zahlen.

„Uns hat anfangs die grundsätzlich hohe Akzeptanz überrascht“, gibt Dennis Rose, Gründer von Frag-Fina, zu. „Dies wurde aber durch die selbstverständliche Erwartungshaltung, dass eine gute Beratung Geld kostet, und man das auch bezahlen möchte, übertroffen“, sagt er weiter. Er glaube, dass das Thema Beratungshonorar noch in den Kinderschuhen stecke, aber viele Vorteile für die Verbraucher und auch für Branche und Gesellschaft bringen könne. Na dann.

Jingle Die hohe Inflation macht auch vor den deutschen Versicherern nicht Halt. So sieht sich die Branche laut einer aktuellen Einschätzung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) mit deutlichen Preissteigerungen konfrontiert, die sich kurz- bis mittelfristig in nahezu allen Sparten des deutschen Versicherungswesens niederschlagen werden.

So sei der beispielsweise in der Wohngebäudeversicherung wichtige Baupreisindex im vergangenen Jahr um über 14 Prozent gestiegen – das sei der größte Zuwachs seit 51 Jahren. Stark steigende Preise beobachteten die Aktuarinnen und Aktuare aktuell auch bei Kfz­Ersatzteilen und Reparaturkosten, wodurch der sogenannte „Reparaturkostenindex Kraftfahrt“ stetig höher werde. Bleibt die Frage: Wie und wann bekommen dies die Versicherten in Form gestiegener Versicherungsbeiträge zu spüren?

Nun, hierzu äußerten sich die Experten der DAV nur vage: Aus diesen Daten ließen sich „keine generellen Prognosen zu künftigen Prämienentwicklungen ableiten, da Umfang und Geschwindigkeit von Preisanpassungen stark unternehmensindividuell sind“, betonte Aktuar Maximilian Happacher im Rahmen der DAV-Jahrespressekonferenz am Montag. Aber nicht nur in der Schaden­, sondern auch in der privaten Krankenversicherung sehen sich die Unternehmen mit deutlichen Preissteigerungen konfrontiert. So sei damit zu rechnen, dass die ohnehin seit Jahren steigenden Medikamentenkosten zusätzlich von steigenden Herstellungskosten getrieben würden, wie es heißt.

Kleiner Trost für Versicherte: Aufgrund des komplexen Prämienanpassungsverfahrens in der PKV werden sich die inflationsbedingten Kostensteigerungen nach DAV­Prognosen flächendeckend frühestens in den Beitragsanpassungen für 2024 niederschlagen. Aber auch hier gilt: Wie hoch der Prämienaufschlag konkret ausfalle, hänge sehr stark von der Kollektivzusammensetzung und der Kostenentwicklung in den jeweiligen Unternehmen ab. Sodass es hier unterschiedliche Entwicklungen von Versicherer zu Versicherer geben könnte, so Happacher.

Ganz anders stellt sich wiederum die Situation in der Lebensversicherung dar. Diese leide wie jede langfristige Sparform aktuell darunter, dass die Nominalverzinsung derzeit langsamer steige als die Inflation. Um diesen „Zangengriff“ aus hoher Inflation und niedrigen Kapitalmarktzinsen zu entkommen, plädiert die DAV für zwei Maßnahmen: Erstens sollte die Politik die rechtlichen Rahmenbedingungen so anpassen, dass Versicherer mehr in chancenreiche Anlagen investieren können. Zweitens sei jetzt die Europäische Zentralbank gefordert, dem Vorbild der US­amerikanischen FED zu folgen und die Zinsen schrittweise zu erhöhen, so der Appell Happachers.

Jingle Die Zahl der Verträge in der privaten Krankenversicherung ist im vergangenen Jahr auf 31,1 Millionen gestiegen. Bei den Zusatzversicherungen ging es um 3,5 Prozent auf 28,4 Millionen Verträge nach oben. In der Vollversicherung verbuchten die Anbieter dagegen ein leichtes Minus von 0,1 Prozent – nach Abzug der Sterbefälle belief sich die Zahl der Verträge 2021 auf 8,7 Millionen.

Das verkündete Ralf Kantak, Vorsitzender des PKV-Verbands, anlässlich der PKV-Jahrestagung 2022. Und ergänzt: „Der Trend ist ungebremst: Immer mehr Menschen wollen die private Vorsorge nutzen, um den Leistungsumfang der Gesetzlichen Krankenversicherung aufzustocken.“ Das vierte Jahr in Folge seien danach mehr Menschen aus der GKV in die PKV gewechselt als umgekehrt. Im Saldo ergab sich ein Plus von 23.600 Versicherten zu Gunsten der PKV.

Auch die Beitragseinnahmen in der Kranken- und Pflegeversicherung sind 2021 gewachsen. Sie erhöhten sich um 5,7 Prozent auf 45,4 Milliarden Euro. Knapp 41 Milliarden Euro entfallen davon auf die Krankenversicherung und 4,4 Milliarden Euro auf die Private Pflegepflichtversicherung.

Die Versicherungsleistungen stiegen im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent auf 31,8 Milliarden Euro. In diesen Daten zeigten sich neben den gestiegenen Leistungsausgaben auch die Kosten der coronabedingten Zusatzausgaben, betont der PKV-Verband. Die Gesamtaufwendungen aus gesetzlichen Rettungsschirmen und Hygienepauschalen beliefen sich seit Beginn der Pandemie auf rund 2,8 Milliarden Euro.

Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) eilt derweil von Erfolg zu Erfolg. Auch 2021 verzeichnete sie ein starkes Wachstum. 18.200 Unternehmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern mittlerweile eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte betriebliche Krankenversicherung an. Das entspricht einem Wachstum von 38,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Die Zahl der Beschäftigten, die von einer bKV profitieren, stieg von 1,02 Millionen im Jahr 2020 auf 1,58 Millionen Personen im vergangenen Jahr. Ein Plus von 54 Prozent. Das ist ordentlich.

Jingle Die privaten Haushalte in Deutschland reagieren auf eine wachsende Unsicherheit, indem sie mehr sparen. Doch dieser eherne Grundsatz scheint in der aktuellen Krise außer Kraft gesetzt worden zu sein. „Diesmal geht die private Sparquote trotz Ukraine-Krieg voraussichtlich sogar deutlich zurück“, berichtete der Analyst der DZ Bank, Michael Stappel, im hauseigenen „DZ Research Blog“.

Doch für diesen scheinbaren Widerspruch gibt es einen naheliegenden Grund: Dem Bedürfnis, in unsicheren Zeiten mehr zurückzulegen, stehe aktuell ein gewaltiger Nachholbedarf bei den Bundesbürgern aus der Phase der Corona-Einschränkungen gegenüber, wie es im Blog heißt. Zur Erinnerung: Die Sparquote erreichte 2020 mit 16,1 Prozent einen neuen Rekord und blieb auch 2021 mit 15 Prozent extrem hoch, wie Stappel in seiner Analyse schreibt. Insgesamt sparten die privaten Haushalte demnach in den vergangenen beiden Jahren rund 200 Milliarden Euro zusätzlich.

Zwar dürften für die aufgestauten Konsumbedürfnisse der Deutschen – dank ihres früheren Spareifers – nun hohe liquide Mittel bereit liegen, allein: Der Ukrainekrieg trübt die Konsumfreude der Bürger und verstärkt die schon seit längerem bestehenden Lieferkettenprobleme, schlussfolgert der DZ-Banker. Und fügt eine bittere Erkenntnis hinzu: „Ohne den Angriff Russlands auf die Ukraine hätte das Auslaufen der Corona-Beschränkungen in diesem Frühjahr voraussichtlich zu einer kräftigen Belebung des privaten Verbrauchs geführt und die Sparquote wäre deutlich unter ihren langjährigen Durchschnitt gefallen.“

Der Analyst geht nun davon aus, dass sich der Sparanteil am Einkommen der Deutschen für die Jahre 2022 und 2023 mit rund 10 Prozent nahe am Durchschnittsniveau einpendeln werde.

Das Schwerpunktthema Im Juni: Gesundheit Versicherungsmakler Sven Hennig verfolgt seit gut 25 Jahren, was sich in der privaten Krankenversicherung so alles tut – und dazu gehören natürlich auch die jüngsten digitalen Fortschritte der Branche. Und hier zweifelt Hennig so manche Inhalte in den digitalen PKV-Angeboten an. „Diese ganzen Apps, wie: ,Ich zeige dir, wie du dein Rücken-Training machen sollst`, sind nicht so richtig zielführend und nutzt zumindest in meinem Kundenkreis auch kaum einer“, sagt der Makler gleich im Gespräch. Welche digitalen Services aber durchaus auf das Interesse der Versicherten stoßen und welche Angebote der Versicherer großes Potenzial haben könnten, erklärt uns Hennig auch.

Und damit sind wir durch mit dieser Podcast-Folge. Damit Sie keine weitere verpassen, abonnieren Sie „Die Woche“ doch gerne auf Spotify, Apple Podcasts oder überall dort, wo es Podcasts gibt.

Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.


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Über diesen Podcast

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von und mit Karen Schmidt, Andreas Harms

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